Kreisverkehre sollen gefährliche Kreuzungen entschärfen. Das achte Rund entsteht jetzt in Sterkrade. Zwei weitere sind schon geplant
Die gelbe Markierung auf der Fahrbahn kündigt es bereits an: Wo sich in Sterkrade Hamburger Straße, Flensburger Straße und Nordrampe kreuzen, soll ein neuer Kreisverkehr entstehen. Die unübersichtliche, und nicht ungefährliche Kreuzung, hatte immer wieder für Unfälle oder Beinahe-Zusammenstöße gesorgt. Jetzt soll sie durch den Bau des mittlerweile achten Kreisels in Oberhausen entschärft werden. Darüber hinaus plant die Stadt schon zwei weitere Kreisverkehre.
Größere Übersicht
Für Bernhard Klockhaus, stellvertretender Leiter des Bereichs Tiefbau, eine runde Sache: „Mit einem Kreisverkehr wird die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer deutlich erhöht“, so Klockhaus. Gerade in Tempo-30-Zonen wie an der Hamburger Straße seien Kreisverkehre ein bewährtes Mittel im Kampf gegen Raser. „Autofahrer verringern ihre Geschwindigkeit schon meist, wenn sie den Kreisverkehr erblicken. Einfach dort durchrasen geht dann nicht mehr.“ Im Kreisel selbst seien die meisten Autofahrer dann sogar mit deutlich weniger als 30 Stundenkilometern unterwegs.
Positiv sei zudem die deutlich größere Übersichtlichkeit. „Radfahrer werden von Autofahrern viel besser wahrgenommen.“ Auch Fußgängern bringen sie Sicherheit. „Am Eingang der Kreisverkehre gibt es zumeist Zebrastreifen und Verkehrsinseln.“ Daneben spielt auch die höhere „Leistungsfähigkeit“ der Kreisel eine Rolle. „Ohne Ampelanlagen kann der Verkehr in einen richtigen Fluss kommen. Rückstaus werden so vermieden.“
Die Bauarbeiten an der Hamburger Straße sollen im Herbst beginnen. „Momentan läuft noch die Ausschreibung.“ Rund 30 000 Euro wird die Stadt das Vorhaben kosten. Einige Nummern größer werden dagegen die geplanten Kreisverkehre in der Schwarzen Heide und in Holten ausfallen.
So bekommt die Kreuzung Biefangstraße und Markgrafenstraße einen Kreisel verpasst, der Raser in der Tempo-30-Zone zwingen soll, auf die Bremse zu treten. Zusätzlich sollen auf der Biefangstraße, die als Zubringer zur A3 fungiert, Rückstaus verhindert werden. Die Kosten, die weitere Baumaßnahmen auf der Biefangstraße beinhalten, liegen bei rund 1,6 Millionen Euro. Fördergelder vom Land sind beantragt.
Ähnlich verhält es sich beim Kreisverkehr in der Kreuzung Weseler Straße, Schmachtendorfer Straße, Emmericher Straße und Bahnstraße. Mit einer Million schlägt dieser zu Buche. Durch die Bund-Länder-Finanzierung beträgt der Eigenanteil Oberhausens aber nur 15 Prozent.
Sieben Kreisel in Oberhausen
Seit Mitte der 90er Jahre gibt es eine Renaissance der Kreisverkehre in Deutschland. „Dabei ist das ja kein neues Konzept. Kreisel gab es auch schon im frühen 20. Jahrhundert“, erklärt Bernhard Klockhaus.
Derzeit gibt es in Oberhausen sieben Kreisverkehre. „In unseren Planungen spielen Kreisel eine große Rolle. Wo immer sie möglich sind, wollen wir sie umsetzen.“ Kreisel seien zudem etwas billiger im Unterhalt, da etwa Kosten für Ampeln wegfallen.