Oberhausen. Bis auf Weiteres müssen sie mit wohl mit langsamen Geschwindigkeiten vor Ort auskommen

In der Diskussion um schnellere Internetverbindungen haben Anwohner aus Osterfeld-Heide und Sterkrade eine Schlappe einstecken müssen. Sie waren von der SPD-Ratsfraktion zu einem Treffen mit einem Vertreter der Deutschen Telekom AG eingeladen worden, nachdem das Thema in politischen Gremien diskutiert worden war. Deutlich wurde: Bis auf Weiteres müssen die Bürger mit den geringen Datenübertragungsraten auskommen.

Im März hatte sich eine Gruppe von Osterfeldern und Sterkradern über die Plattform www.baumbergerweg.de zusammengeschlossen, um sich für eine schnellere Internetverbindung in ihren Vierteln einzusetzen. Rund 78 Prozent der Oberhausener stehen nach Angaben der Deutschen Telekom AG Übertragungsraten von 16 MBit/s zur Verfügung. In Heide hingegen sollen die Raten bei 1 bis 6 MBit/s liegen.

Ein Breitbandnetz ist teuer

Das heißt im Alltag: Während jemand mit einem VDSL-Anschluss (52 MBit/s) innerhalb weniger Sekunden etwa ein Bild aus dem Internet herunterladen kann, müssten sich Nutzer geringerer Übertragungsraten deutlich länger gedulden. Ähnliche Beschwerden gab es auch aus Dellwig.

Die Telekom, so ihr Vertreter, baue nur dort ihr Breitbandnetz aus, wo sich dies wirtschaftlich lohne. „Es handelt sich um enorme Summen, die sich rechnen müssen“, sagte ein Sprecher. Entstehe bei der Kalkulation eine „Wirtschaftlichkeitslücke“ – sprich Kosten für die Telekom – müsse diese von dritter Seite gedeckt werden.

Kommune will nicht für Unternehmenskosten aufkommen

Zahlen soll die Kommune. In Dellwig war eine Deckungslücke von rund 14.000 Euro im Gespräch – diese sei zu niedrig, hieß es nun von der Telekom. Für Osterfeld und Sterkrade werde dieser Kostenpunkt bis Ende August berechnet.

Wolfgang Große Brömer, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, sagt vor dem Hintergrund der Haushaltslage: „Es geht hier nicht um das Fehlen einer Versorgung, sondern um Geschwindigkeiten, die vielleicht im professionellen, aber nicht im privaten Bereich notwendig sind.“ Die Netz-Diskussion hat für ihn etwas Grundsätzliches: „Eine Kommune kann nicht dafür zuständig sein, investive Kosten eines Unternehmens, das zu einem nicht unerheblichen Teil in Besitz des Bundes ist, zu übernehmen.“

Die Anwohner wollen nun andere Zugangsmöglichkeiten prüfen.