Oberhausen. .
Die Telefonleitung ist tot, Vodafone-Kunde Andreas Dör genervt. Seit Monaten wartet Dör auf einen funktionierenden Telefonanschluss. Prekär: Als Geschäftsführer des Oberhausener Pflegedienstes „Pflege Plus“ ist er auf ein funktionierendes Telefon angewiesen.
„Die Kunden und Krankenkassen müssen uns erreichen können“, sagt der Geschäftsführer. Vodafone lässt sich allerdings überraschend lange Zeit für eine Lösung.
Seit Februar steht Andreas Dör auf Kriegsfuß mit dem Mobilfunkunternehmen. Auslöser sind Vertragsänderungen, die der Pflegedienst-Leiter veranlasst hatte. „Ich wollte mir ein Geschäftskonto einrichten lassen, weil das billiger ist und gleichzeitig einen Umzug melden“, erklärt Dör. Der Pflegedienst wandert von der Rübekampstraße auf die Steinbrinkstraße. „Mir wurde auch versichert, dass das gar kein Problem ist. Vertragspartnerwechsel und Umzug könne ich sofort melden. Getan hat sich aber bis jetzt nichts“, erzählt Dör .
Immer wieder neue Probleme
Die alten Nummern möchte der Geschäftsführer behalten. Verständlich, denn der Pflegedienst besitzt rund 150 Patienten und steht im ständigen Kontakt zu den Krankenkassen. „Mal eben die Nummer wechseln gestaltet sich da etwas problematisch.“
Anscheinend problematischer für den Mobilfunkanbieter. Kurzerhand weisen sie Dör ungewollte, neue Nummern zu - die alten verschwinden im Nirgendwo. Dann tauchen wieder neue Probleme auf: „Wir haben ein Schreiben bekommen, in dem die Adressen falsch waren. Plötzlich sind wir von der Steinbrinkstraße auf die Rübekampstraße gezogen.“ Und wieder telefonierte Dör, um Klarheit zu schaffen.
Die Mitarbeiter des Pflegedienstes wissen mittlerweile, das sie den Geschäftsführer in Ruhe lassen müssen, wenn dieser mit dem Kundenservice telefoniert. „Von Kundenfreundlichkeit versteht der Servicedienst überhaupt nichts mehr. Überhaupt haben die keine Ahnung, leiten mich immer weiter“, schimpft der Pflegedienst-Leiter.
Ominöse Schreiben
Das Telefongespräch mit dem Kundendienst sollte nicht das Letzte sein. Wieder erhält Dör ein ominöses Schreiben der Mobilfunkfirma. „Dann waren wir plötzlich von der Steinbrinkstraße auf die Steinbrinkstraße gezogen und die neuen Nummern waren auch weg. Wie kann das denn wieder passieren?“
Die Antwort vom Anbieter: „An den neuen Telefonnummern erfreut sich dann wohl ein anderer Bewohner der Steinbrinkstraße.“
Der Unternehmer hat keine Lust mehr auf unnütze Telefongespräche: Er droht nun Vodafone, die Firma auf Schadenersatz zu verklagen, denn der finanzielle Schaden sei beträchtlich.. „Durch unseren Umzug haben wir zehntausend neue Flyer gedruckt, Visitenkarten gestaltet. Wir haben die Autos neu beschriftet. Das müsste alles wieder geändert werden, wenn wir den Anbieter wechseln müssten und unsere Telefonnummern verlören.“
Kunden verloren
Nicht die einzige Einbuße, die Andreas Dör verkraften muss: „Wir haben bereits einen Kunden verloren, der uns für unzuverlässig hält, weil man uns nicht erreichen kann.“
Auf Dörs Nachfrage beim Mobilfunkunternehmen Vodafone heißt es nun: Zu komplizierte Vertragsbedingungen. Der Vertragspartnerwechsel müsse erst abgeschlossen sein, bevor der Umzugsauftrag veranlasst werde. „Als ich anfangs nachgefragt habe, war das alles kein Problem. Jetzt ist es doch eins.“ Der Pflegedienst-Leiter ist ratlos. Auf die angedrohte Schadensersatzforderung gab es keine Antwort. Beim Kundendienst weiß keiner mehr Bescheid.
Bis zur endgültigen Klarheit der richtigen Rufnummer ist der Pflegedienst „Pflege Plus“ unter 0160-5193867 zu erreichen.