Oberhausen. . Die Stadt richtet zusätzliche Klassen ein, um zugezogenen Kindern den Einstieg ins Bildungssystem zu ermöglichen. Die Bezirksregierung in Düsseldorf kündigt gleichzeitig eine drastische Verringerung der Lehrerstellen für Integration an.

Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, Rumänien oder Ghana, sind meist vor Verfolgung, Krieg oder großer materieller Not geflohen: Hunderte Kinder, die allein oder mit ihrer Familie ihre Heimatländer verlassen haben, leben aktuell in Oberhausen. Da auch für sie, unabhängig vom Aufenthaltsstatus, die Schulpflicht gilt, hat die Stadt dafür Sorge zu tragen, dass sie eine Schule besuchen können. Rund 300 Kinder sind derzeit in einer Internationalen Vorbereitungsklasse eingeschult, sollen dort die deutsche Sprache lernen und später in den Regelunterricht wechseln. Die Stadt rechnet vor dem Hintergrund der Krisen im Nahen Osten aber mit deutlich steigenden Zahlen. Darum wird die Verwaltung reagieren: nach den Herbstferien werden zwei weitere Klassen an weiterführenden Schulen gebildet.

Hauptschul-Aus als Herausforderung

Auch im Grundschulbereich muss das Angebot voraussichtlich in Zukunft erweitert werden. Eine Entscheidung darüber, in welchem Umfang dies geschehen wird, ist jedoch noch nicht gefallen.

Doch nicht nur der Zuzug von Flüchtlingen oder Kindern, die ihre hier arbeitenden Eltern begleiten, ist eine Herausforderung. Denn durch das von der Politik beschlossene Ende der vier verbliebenen Hauptschulen in Oberhausen, müssen die Kinder und Jugendlichen, die bislang dort eine Vorbereitungsklasse besuchten, auf andere Schulen verteilt werden.

Grund- und weiterführende Schulen

Die rund 300 Kinder sind auf 20 Internationale Vorbereitungsklassen verteilt. Je nach ihren Fähigkeiten, etwa ihren Deutschkenntnissen, wird für sie die passende Schule gefunden. Das Ziel ist dabei, die Kinder schnellstmöglich in den normalen Unterricht zu überführen. Vorbereitungsklassen gibt es an Grund- und weiterführenden Schulen.

Weiteres Problem: Die dringend notwendige sozialpädagogische Begleitung der Kinder ist ebenfalls in der Schwebe, da die Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes ausgelaufen sind – zwei Sozialarbeiter wurden dadurch finanziert. „In Zukunft muss unbedingt über eine erneute dauerhafte Etablierung von Schulsozialarbeit nachgedacht werden“, heißt es in einer Vorlage für den Schulausschuss.

Auch die Aussage der Bezirksregierung, dass es eine drastische Verringerung der Integrationsstellen geben wird, habe gravierende Folgen. Denn bisher gab es pro Internationaler Vorbereitungsklasse eine volle Lehrerstelle – in Zukunft wird es nur noch eine halbe sein. Ferner wird die Klassenstärke von derzeit 15 auf dann 18 bis 20 Schüler erhöht.

Und dem Kommunalen Integrationszentrum, das sich um die Belange von Zugezogenen kümmert, stehen für die Beratung Betroffener gerade einmal zwei halbe Lehrerstellen zur Verfügung.