Oberhausen. . Die Katholische Kirchengemeinde Herz Jesu in Oberhausen-Mitte feiert ihren 125. Geburtstag am Freitag, 3. Oktober, um 17 Uhr mit einem Pontifikalamt in der Herz-Jesu-Kirche. Die Festmesse wird Weihbischof Wilhelm Zimmermann zelebrieren. Eingeladen sind alle Bürger.
Eines ist Pfarrer Peter Fabritz wichtig: „Zu der Feier am 3. Oktober sind alle Menschen eingeladen, nicht nur die Gemeindemitglieder.“ Die Feier das ist das Jubiläumsfest der Katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu in Oberhausen-Mitte. Sie wird 125 Jahre alt. Übrigens war die Gemeinde vor der Kirche da, weshalb die Gottesdienste über viele Jahre im Saal, dem „Imbrahmsche Saal“, einer Gaststätte stattfanden.
Es war also das Jahr 1889, als die Gemeinde aus der Taufe gehoben wurde. „Die Jahrhundertwende, das war die Zeit der Industrialisierung“, erzählt Peter Fabritz. Arbeiter strömten ins Revier. Darunter viele Katholiken. „Sie brauchten einen Ort, an dem sie ihren Glauben leben konnten“, sagt der Pfarrer. Und das ist eine Besonderheit dieser Gemeinde im Herzen der Stadt: „Es war der Ruf der Menschen“, sagt Peter Farbritz, „die zu ihrer Gründung führte.“ Ansonsten seien ja ganz viele Kirchen von Adeligen gestiftet worden.
Nun ja, die Kirche kam etwas später. Im Jahr 1912 gab es zur Gemeinde schließlich auch eine Kirche. „Man kann an der Größe der Kirche erkennen, wie stark die Gemeinde gewachsen war“, sagt der Pfarrer. Die Herz-Jesu-Kirche zählt zu den größten im Bistum Essen. Immerhin bietet sie 600 Sitzplätze. Mit Stehplätzen passen 850 Menschen in die Kirche. Ordentlich Platz also für eine Menge Gäste am 3. Oktober.
Der Ruf ist ein karitativer
Die Bedeutung der Kirche hat sich im Laufe der Jahrzehnte genauso gewandelt wie die Bevölkerung in der City. Heute leben 40 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund in der Innenstadt. Klar, um die Jahrhundertwende kamen die Leute auch etwa aus Polen. „Aber sie kamen, um hier Arbeit zu finden und fanden sie auch“, verdeutlicht Peter Fabritz einen Unterschied. Angesichts der vielen Hartz IV-Empfänger, die heute in der Innenstadt leben, wird die Kirche anders in Anspruch genommen. „Der Ruf ist weniger ein geistlicher als ein karitativer“, sagt Peter Fabritz. Und die Gottesdienste stünden nicht mehr so im Vordergrund.
Aber die Herz-Jesu-Kirche am Altmarkt hat sich neu gefunden. „Sie wird als City-Kirche immer mehr entdeckt“, freut sich der Hausherr. Es sei schon ungewöhnlich für eine Kirche, beinahe immer geöffnet zu sein. Geschlossen bleibt sie nur in der Mittagszeit. In der Zeit, in der ihre Türe für alle Menschen offen steht, kommen täglich rund 100 Besucher. Ein Buch, in das Menschen dort ihre Sorgen eintragen können, muss ständig erneuert werden.
Viele Konzerte
Die Herz-Jesu-Kirche ist nicht nur eine Anlaufstelle für viele Bürger. „Eine bleibende Größe über Jahrzehnte hinweg ist die Bedeutung der Kirchenmusik“, sagt Peter Fabritz. So führt der Chor der Gemeinde am 26. Oktober um 11.30 Uhr ein Werk von Anton Bruckner auf. Einen so schweren Stoff, an den sich kaum ein Kirchenchor heranwage. In der Kirche steht außerdem eine Georges Heintz Orgel. „Ein seltenes Werk“, nennt sie Peter Fabritz. Wegen der ganz besonderen Orgel finden viele Konzerte in der Herz-Jesu-Kirche statt. Die Georges Heintz Orgel wird bestimmt auch beim feierlichen Pontifikalamt am 3. Oktober um 17 Uhr erklingen. Die Festmesse wird auf jeden Fall der neue Weihbischof Wilhelm Zimmermann zelebrieren.