Oberhausen. . Die neue Kommunale Koordinierungsstelle zum Übergang von Schule zu Beruf hat ihre Arbeit aufgenommen. 232.000 Euro gibt es dafür vom Land, die Stadt muss die gleiche Summe beisteuern. Das landesweite Projekt soll Angebote bündeln und informieren.
„Kein Abschluss ohne Anschluss“ lautet das Motto eines Programms des NRW-Arbeitsministeriums. Oberhausen beteiligt sich und hat eigens dafür eine Kommunale Koordinierungsstelle zum Übergang von Schule zu Beruf geschaffen. 232.000 Euro gibt es dafür vom Land, die Stadt muss die gleiche Summe beisteuern. Elke Münich, Dezernentin für Jugend, Bildung und Soziales, stellte das vierköpfige Team, das seit Anfang des Jahres im Einsatz ist, und seine Aufgaben vor.
Zig verschiedene Angebote gibt es für junge Menschen, die sich weder für ein Studium noch für einen Ausbildungsplatz entscheiden – beziehungsweise für beides nicht geeignet sind. Da sind Maßnahmen wie Werkstattjahr und Einstiegsqualifizierung, überbetriebliche Ausbildungen bei Trägern wie Zaq, Berufskollegs, Freiwilliges Soziales Jahr, Bundesfreiwilligendienst, Bundeswehr und vieles mehr. „Aber manche Jugendlichen kommen nicht an“, sagt Münich, „sie verschwinden im Nirwana.“
Genau dies soll die neue Koordinierungsstelle verhindern. Nicht die Schüler direkt sollen beraten und informiert werden, sondern Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Beispielsweise sollen sie animiert werden, Potenzial-Analysen zu Stärken und Schwächen der Schüler durchzuführen und die Berufsfelderkundung mit eintägigen Praktika fest zu installieren.
Daten erhoben
Udo Knaup, Johannes Haep, Gisela Wegner und Michael Jarczyk haben zunächst einmal Daten erhoben, bevor sie ihre Arbeit aufnahmen. „2200 Schüler verlassen im Durchschnitt jährlich in Oberhausen die Schule“, sagt Elke Münich.“ Wie viele davon danach nichts machen, das weiß man nicht.“ Ein Fragebogen, der von Verantwortlichen an allen Gymnasien, Förder-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen ausgefüllt wurde, bringt Licht ins Dunkel.
Von insgesamt 2047 Schülern, die nach Abschluss der Sekundarstufe I im Schuljahr 2013/2014 die genannten Schulformen verlassen haben, fanden sich 50 in keiner der bekannten Anschlusslösungen. Allerdings habe sich nach der Kontaktaufnahme herausgestellt, dass 23 von ihnen versorgt sind. Eine weitere Jugendliche wird derzeit beraten, nach den anderen wird noch gesucht.
Rund 30 Prozent brechen Studium ab
„Gute Beratung erhöht die Wahrscheinlichkeit, die richtige Wahl zu treffen“, sagt Elke Münich. Dabei denke sie auch an Studierende. Schließlich würden rund 30 Prozent ihr Studium abbrechen. „Welche Berufe gibt es? Was will ich werden?“ – über solche Fragen müsse man möglichst frühzeitig ins Gespräch kommen.