Oberhausen. Mit viel Begeisterung war der erste Studiengang in der noch Hochschulfreien Großstadt Oberhausen von Politik und Wirtschaft begrüßt worden. Doch jetzt kam die Hiobsbotschaft: Der Tourismus-Studiengang im TZU kann erst einmal nicht starten – ausgerechnet, weil Unternehmen nicht mitzogen.
Das ist ein Rückschlag für die Stadt: Oberhausens erster Studiengang, das von hiesigen Verantwortlichen bejubelte duale und praxisnahe Angebot „Tourismus- und Eventmanagement“ im Technologiezentrum TZU, wird nicht wie geplant im September, sondern erst ein Jahr später im Jahre 2015 starten.
Zwar mangelt es der privaten EBC-Hochschule nicht an Studienbewerbern (etwa 70), doch fehlen Firmen, die die Studenten als Kooperationspartner neben der akademischen Lehre praxisnah ausbilden wollen. Nur sieben Firmen waren bereit, Studenten aufzunehmen. Benötigt worden wären mindestens 20, mittelfristig sogar 100 Praxispartner.
Aufgeben wolle man den Oberhausener Campus-Gedanken aber nicht, sagt Heike Deventhal, EBC-Marketingleiterin: „Unser Ziel ist, 2015 mit dem dualen Studiengang in Oberhausen zu starten.“
Duale Studiengänge in der Region kaum bekannt
Deventhal gibt an, nicht nur viele Infoveranstaltungen organisiert, sondern auch die Gelben Seiten abtelefoniert zu haben, um Praxispartner in der Oberhausener und der regionalen Eventbranche zu finden – ohne großen Erfolg.
Als Gründe nennt die Marketingexpertin, dass duale Studiengänge in der Region kaum bekannt seien. Problematisch sei wohl zudem für Kleinunternehmen in der Branche, dass Studenten während der Seminare nicht im Betrieb sind. Unklar ist, ob auch finanzielle Gründe für das Desinteresse sorgen: Die Firmen zahlen zumindest anteilig die Studiengebühren, dafür bleiben die Studenten eine Zeit lang im Betrieb tätig.