Oberhausen. 150 Jahre Comic-Geschichte mit Ralf König, Walter Moers, Ulk K und Co. Mit Max und Moritz geht es los.

Mit „Der Eros der Nasen“ erhielt der Zeichner Ralf König 2009 seine erste große Einzelausstellung in Oberhausen. Mit „Die 7 ½ Leben des Walter Moers“ setzte die Ludwiggalerie einen weiteren berühmten Bildergeschichten-Erzähler in Szene und zeigte ein Jahr später Ulf K als „Poet unter den Comiczeichnern“. Jetzt sind sie alle wieder vertreten in der großen Schau „Streich auf Streich“.

Der Besucher kann sich auf ein Wiedersehen mit Knollennasen und dem kleinen Arschloch ebenso freuen wie – wenn er etwas älter ist – auf alle Helden seiner Jugendzeit, von Mickey Mouse über die Ducks bis Fix und Foxi.

150 Jahre Geschichte des deutschsprachigen Comics

150 Jahre Geschichte des deutschsprachigen Comics werden erzählt, mit Max und Moritz steigt der Besucher in die Begegnung mit der „Neunten Kunst“ ins Genre ein. Von den berühmten Bubengeschichten, die Wilhelm Busch 1864 zeichnete und textete geht die Reise bis hin zum heutigen Manga-Boom, pardon, zu Germangas.

Sie ahnen es bereits: Sie müssen sich schon Zeit nehmen für diese Präsentation, zumal es sich eben größtenteils nicht um Kunstwerke handelt, die für Ausstellungswände erfunden wurden, sondern für Zeitungen, Zeitschriften, Magazine, Hefte oder Bücher. „Sie müssen eben öfter kommen“, sagt Martin Jurgeleit, der die Schau konzipierte, die übrigens eine Wanderausstellung ist. Erst war sie im Deutschen Museum für Karikatur in Hannover zu sehen, nach Oberhausen reist sie nach Bückeburg.

„Das deutsche Volk hat doch Humor“

Gut ist, dass einige Werke überdimensional aufgeblasen wurden, wie auch die Figur, die vor der Galerie steht, um in die Ausstellung zu locken: „Das deutsche Volk hat doch Humor“, behauptet sie, erschaffen nach der kleinen Zeichnung „Im Vorhinein“ von Ralf König zum 175. Geburtstag von Wilhelm Busch 2007.

Es gibt enorm viel zu entdecken, aber auch zu übersehen. Wer sich auf eine Führung einlässt, erfährt mehr über die vertretenen Zeichner und ihre Geschichte und womit ihnen der ganz große Durchbruch gelang, wie beispielsweise Hendrik Dorgathen mit seinem Spacedog Anfang der 90er Jahre. Zu sehen sind Zeichnungen von Karikaturisten, die viele kennen, wie Gernhard Seyfried, dessen Anarcho- und Kiffer-Comics in den 70er Jahren in keiner Wohngemeinschaft fehlten. Zu entdecken gibt’s aber auch sicher für jeden Besucher neue Namen und Zeichenstile.