Oberhausen. Erlesen möbliert und mit Liebe bestückt: Kunstbände, Kalender, Kataloge, Postkarten , Accessoires und viele schöne Überraschungen. Wer ein ausgefallenes Geschenk sucht, wird hier fündig. Geöffnet auch an Sonn- und Feiertagen. Eine Fundgrube für Kinder und Erwachsene. Jeder, der möchte, kann hier stöbern.

Eine Perle unter den Museumsshops ist der Laden im Kleinen Schloss, dessen Eingang direkt gegenüber dem der großen Galerie Ludwig liegt. Um ihn nach Besichtigung einer Ausstellung zu erreichen, müssen die Besucher den Schlosshof überqueren.

Das ist ungewöhnlich in der Museumslandschaft. Ungewöhnlich ist auch, dass der Shop noch über einen zweiten Eingang verfügt. Durch ihn kommen Spaziergänger vom Kaisergarten aus hinein und Ladenkunden direkt auf die Slinky-Brücke. „Die Achse Galerie, Kleines Schloss, Brücke ist gewollt“, sagt Museumsdirektorin Christine Vogt.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Gewollt war sie ursprünglich nicht, die Trennung zwischen der großen Ausstellungsfläche und dem Shop. „Wir hatten vor, ihn im Glasfoyer rechts von der Kasse anzusiedeln, das wurde aber aus feuerschutztechnischen Gründen untersagt“, sagt Vogt. So wurde aus der Not eine Tugend, denn viele Besucher empfindet es als angenehm, sich nicht zum Kaufen animiert zu fühlen. Motto: Hier entscheide ich selbst, ob ich stöbern möchte oder nicht.

Ein zweiter Vorteil: Nicht nur Museumsbesucher, die Eintritt zahlten, dürfen sich hier umschauen, sondern jeder, der will. Manch ein schnelles Geschenk an Sonn- oder Feiertagen sei hier schon erstanden worden, weiß die Museumsdirektorin.

Geschenke kauft man hier aber keineswegs nur, wenn andere Läden geschlossen sind, sondern vor allem, weil das Sortiment ungewöhnlich ist, cool, frech, extravagant, ruhrpöttisch und kunstgewerblich.

Nichts von der Stange

Erlesen ist nicht nur das Angebot, sondern auch die Laden-Innenarchitektur in Rot und Schwarz. Alle Möbel hat Museumsgestalter Uwe Eichholz persönlich entworfen. „Von der Stange gab es nichts, was sich für diesen Raum eignete“, sagt Christine Vogt. „Wir mussten die Säulen einbeziehen und uns etwas ausdenken, was Platz für Rollstuhl oder Kinderwagen lässt auf relativ engem Raum.“ Das Erstaunliche: Die Unikate anfertigen zu lassen, war keineswegs teurer als hätte man Möbel aus dem Katalog ausgewählt und bestellt.

Zum Angebot gehören selbstverständlich Kunstbände und Bücher zum Ausstellungsprogramm des Hauses: Fotobände, Comics, Pop-Art-Literatur – findet der Kunde auf dem Tischwagen, der in der Mitte des Raumes steht. Ein zweites Standbein Lokal-Patriotisches. Besonders beliebt: die Radkarten und Tipps für Ruhrgebietstouristen. Es gibt aber auch Ruhri-Accessoires wie Ruhrpott-Salz und die Plörre-Tasse und vieles mehr. Die Abteilung Kinder-Kunst-Literatur ist so bestückt, dass auch Erwachsene daran Spaß haben. Alleinstellungsmerkmal haben die Taschen, die aus ehemaligen Ausstellungsfahnen hergestellt sind, robust, regenfest und jede von ihnen einmalig. Sehr umfangreich ist die Postkartensammlung, Kunst- und Spaßfreunde werden fündig.

Verantwortlich für die Auswahl der schönen Dinge, die man nicht überall bekommt, ist Ruth Ngampolo. „Sie hat dafür ein besonderes Talent“, bescheinigt ihr die Museums-Chefin. Recht hat sie.