Oberhausen. . Mit 305.000 Euro muss die Stadt Oberhausen der Ludwig Galerie helfen. Ein Grund für die zusätzlichen Kosten sind Fehlalarme und die darauf unnötigen Einsätze des Wachdienstes und der Polizei in den Jahren 2009 bis 2012. Wann die Fehlerquelle im Museum abgestellt wird, ist allerdings unklar.
Die Stadt Oberhausen muss der Ludwig Galerie überraschend mit zusätzlichen 305.000 Euro unter die Arme greifen. Gründe für die außerplanmäßige Finanzspritze, die über den jährlichen Zuschuss in Millionenhöhe hinaus für das Kunstmuseum im Schloss aufgebracht werden muss, sind höhere Mietnebenkosten für 2012 – und zum allgemeinen Erstaunen zum Großteil Kosten für Fehlalarme wegen vermeintlicher Diebe.
Hochsensible Alarmtechnik
„Wir haben eine hochsensible Alarmtechnik installiert, um die ausgestellten Kunstwerke zu schützen“, sagt Galerie-Leiterin Christine Vogt. „Leider ist die Anlage aber auch fehleranfällig.“ Temperaturveränderungen und selbst eine Gruppe Marienkäfer, die Bewegungsmelder auslösen, sorgen so mitunter für den kostenträchtigen Einsatz eines privaten Wach- und Sicherheitsdienstes und der gleichzeitig alarmierten Polizei. Richtig teuer wird es, wenn es zum Einsatz in der Nacht kommt. „Dafür gibt es einen Zuschlag“, so Vogt.
Die Rechnungen für die Fehlalarme – es geht um Vorgänge aus den Jahren 2009 bis 2012 und eine Summe von 150.000 Euro – wurden der Ludwig Galerie erst im April 2013 von der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) zugestellt.
Diese ist für die Wartung des Kunstmuseums zuständig. „Es gab in dieser Zeit eine Umstellung unseres hausinternen Abbuchungssystems“, teilt OGM-Sprecher Alexander Höfer mit. „Es ist bedauerlich, aber darum ist nicht aufgefallen, dass die Rechnungen nicht weitergeleitet wurden.“
Teurer Energieverbrauch
Wann die Fehlerquelle im Museum abgestellt wird, ist unklar. „Die Alarmtechnik brauchen wir, auch wenn sie fehleranfällig ist, da wir die Kunstwerke sonst nicht versichern könnten“, so Galerie-Leiterin Vogt. Für 2013 wurde in diesem Bereich ein Bedarf von noch einmal 50.000 Euro angemeldet.
Ein weiterer Kostentreiber, der mit 105.000 Euro zu Buche schlägt, ist der Energieverbrauch. „In unseren Räumen arbeitet eine Hochleistungsklimaanlage, die sehr energieintensiv ist.“ Diese sorgt dafür, dass in den 1200 Quadratmeter großen Ausstellungsräumen immer die gleichen Umweltbedingungen herrschen. „Ohne diese Regulierung könnten wir keine Kunstwerke ausstellen.“
Der Rat der Stadt soll am 30. September über den außerplanmäßigen Zuschuss entscheiden.