Oberhausen. Das Alte Lyzeum im Oberhausener Marienviertel verrottet – so sieht es die Initiative „Wir sind Oberhausen“. Die Stadtverwaltung weist den Vorwurf zurück. Es gebe regelmäßige Kontrollen des Gebäudes, für das es schon viele Pläne gab, von denen keiner bisher umgesetzt wurde.

Mit dem Zustand des gerade einmal wieder verkauften Gebäudes „Altes Lyzeum“ an der Elsa-Brändström-Straße 19 im Marienviertel ist die Initiative „Wir sind Oberhausen“ (WSO) schon lange nicht zufrieden. Sie sieht sogar den Denkmalschutz in Gefahr, weil das frühere Gymnasium immer weiter verrottet.

Das Rathaus beurteilt die Lage nach mehreren Begutachtungen vor Ort dagegen anders. In der vom zuständigen Amtsleiter Thomas Willecke und Oberbürgermeister Klaus Wehling unterschriebenen Vorlage an den Hauptausschuss heißt es: „Das Gebäude wird seit der Veräußerung durch die Stadt im Jahr 2001 regelmäßig durch den Bereich Bauordnung überprüft und die Einhaltung von notwendigen Sicherungsmaßnahmen vom Eigentümer gefordert.“

Man habe noch am 19. Mai 2014 das Ensemble vor Ort gegeben. „Diese Prüfung ergab, dass die Einzäunung geschlossen und standsicher war. Im Erdgeschoss waren die Fenster mit Brettern gesichert. Der Zustand des Gebäudes wurde am 4. Juli und 23. Juli 2014 durch den Bereich Bauordnung überprüft. Dabei wurde eine ordnungsgemäße Sicherung festgestellt.“

Regelmäßig in Augenschein genommen

Das Gebäude werde im Übrigen anlässlich der Wahrnehmung anderer Termine durch den Bereich Bauordnung regelmäßig - zuletzt Anfang August - in Augenschein genommen. „Somit ist die Überwachung der Einhaltung der Eigentümerpflichten gewährleistet. Trotz regelmäßiger Kontrollen lässt es sich nicht vermeiden, dass Dritte die Sicherungsvorrichtungen beschädigen und in das Gebäude eindringen.“ Insgesamt schlussfolgert die Stadt: „Daher besteht keine Notwendigkeit, die Verwaltung aufzufordern, ihrer Pflichten zur Überwachung der Eigentümerpflichten und ggf. Anordnung ihrer Erfüllung nachzukommen.“

Da das Lyzeum nun doch nicht an die Stadttochter OGM verkauft worden sei, sondern an einen privaten Interessenten, sei es nun auch nicht möglich für die Stadt Oberhausen, den zugesagten Beteiligungsprozess der Bürger durchzuführen.