Der Düsseldorfer Investor Lulzim Memiti von der Ü.D.G. Development Gesellschaft hat im Herbst 2012 viel versprochen: Für eine einstellige Millionensumme soll das denkmalgeschützte, gut zehn Jahre leer stehende Elsa-Brändström-Lyzeum und ein angrenzendes Gebäude zu einem Mehrfamilienhaus mit 23 hochpreisigen Eigentumswohnungen, zwischen 73 und 145 Quadratmeter groß, umgebaut werden.

Im Frühjahr 2013 sollten die Handwerker für den Umbau anrollen, doch bisher ist an der Elsa-Brändström-Straße nichts zu sehen. Stattdessen fiel eine dicke, durch Regen recht schwere Spanplatte, die die Fenster vor Vandalismus schützen sollen, auf den schmalen Bürgersteig der Freiherr-vom-Stein-Straße.

Ein Leser beschwerte sich zu Recht: „Was wäre eigentlich passiert, wenn da gerade ein Fußgänger vorbei gegangen wäre?“ Auch die anderen Spanplatten an den Fenstern sind durch die winterliche Nässe bereits recht weich geworden und drohen nach Augenschein ebenfalls auf den Bürgersteig zu fallen.

Wenige Stunden nach dem Warnanruf bei der Stadt flatterte wenigstens ein rotes Band als Absperrung an der Freiherr-vom-Stein-Straße. Die Gebäudeseite an der Elsa-Brändström-Straße war ohnehin bereits durch Baugitter abgesichert. „Die Sicherungspflicht eines Gebäudes obliegt dem Eigentümer“, sagt Stadtsprecher Uwe Spee. Bei Gefahr im Verzuge sei allerdings ein Anruf bei der Stadtverwaltung sinnvoll, dann kümmere sich das Bauordnungsamt darum, ob der Hausbesitzer seine Pflichten eingehalten hat.

Trotz mehrfacher Anrufe bei der Ü.D.G war dort niemand erreichbar, der Auskunft zum baulichen Zustand des Lyzeums oder zum Baustart geben konnte. Am Nachmittag lief dort noch nicht einmal ein Anrufbeantworter. Investor Memiti selbst meldete sich unter seiner Mobiltelefonnummer nicht. Immerhin wirbt noch die Internet-Seite mit schönen Bildern aus Oberhausen für das Projekt: www.altes-lyzeum.de.