Oberhausen. Eingeschlagene Fensterscheiben, mit Brettern versperrte Eingänge, ein unansehnlicher Innenhof – seit 14 Jahren gammelt das alte Lyzeum an der Elsa-Brändström-Straße vor sich hin. Von innen macht es allerdings einen deutlich besseren Eindruck. Die OGM ist weiterhin an einem kauf interessiert.

Eingeschlagene Fensterscheiben, mit Brettern versperrte Eingänge, ein unansehnlicher Innenhof – seit 14 Jahren gammelt das alte Lyzeum an der Elsa-Brändström-Straße vor sich hin. Von innen macht es allerdings einen deutlich besseren Eindruck. Der alte Estrich wurde entfernt, etliche Stahlträger sind eingezogen, die Räume sind besenrein. „Es wird aber Zeit, dass sich was tut“, sagt der Geschäftsführer der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH, Hartmut Schmidt.

Mit einem Privatunternehmen, dessen Namen er nicht nennen will, ist die Stadttochter OGM weiterhin an einem Kauf der Immobilie interessiert, sollte die Delou Beteiligungs GmbH nicht zu Potte kommen. Deren Geschäftsführer Markus Deitermann hat zwar angekündigt, dort etwas ganz Tolles daraus zu machen, aber: „Ist Delou denn tatsächlich schon Eigentümer der Immobilie?“, fragt Schmidt.

Möglicherweise fällt diese Woche eine Entscheidung

Recherchen ergaben: Die Grevener sind zwar stark interessiert, doch noch ist die niederländische De Hunnenschans Beheer B.V. Eigentümerin. Möglicherweise soll in dieser Woche eine Entscheidung fallen – so oder so.

Im Internetauftritt, für den die Ü.D.G. Development GmbH mit Sitz in Recklinghausen verantwortlich zeichnet, heißt es, dass in der ehemaligen höheren Mädchenschule 23 individuelle, denkmalgeschützte Eigentumswohnungen entstehen sollen. „Nur Wohnungen, das wird schwierig“, meint Schmidt. Richtung Freiherr-vom-Stein-Straße etwa dürften aufgrund des Denkmalschutzes keine Balkone angebracht werden. „Das ist aber die Südseite.“

„Die Substanz ist in Ordnung“

Einen noch schlechteren Eindruck als das historische Lyzeum macht der ebenfalls zur Immobilie gehörende Bau an der Einfahrt zum Innenhof. „Der stammt aus den 50er Jahren und ist in Schlichtbauweise entstanden, aber die Substanz ist in Ordnung. Eine Sanierung wäre aufwendig, aber machbar“, sagt OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff. Die Räume sind rund 60 Quadratmeter groß. „Appartements könnte man sich hier vorstellen“.

Sanierungskosten etwa 4,7 Millionen Euro

Das alte Lyzeum hat eine Nutzfläche von rund 2200 Qua­dratmetern. Hinzu kommen 360 Quadratmeter in dem 50er Jahre-bau nebenan.

Für die Sanierung geht OGM-Chef Schmidt von 1800 Euro pro Quadratmeter aus. Macht gut 4,7 Millionen Euro. Die steuerlichen Abschreibungen aufgrund des Denkmalschutzes liegen bei zehn Prozent, also rund 470.000 Euro.

Gastronomie im Erdgeschoss sei auch denkbar, meint Schmidt. „Im Hof dann noch mit Außengastronomie.“ Der Eigentümer des Hotels am Rathaus hätte vielleicht Interesse. Eine Bebauung des Innenareals sei laut Bebauungsplan übrigens nicht erlaubt. „Auch keine Garagen. Aber Stellplätze.“

Gemischte Nutzung des Hauses

Der größte Raum im alten Lyzeum ist die hohe Aula. 140 Quadratmeter, über die sich ein Deckengewölbe erhebt. „Hier, in diesem Bereich des Hauses würde sich eine kulturelle Nutzung anbieten, vielleicht eine Malschule oder etwas Ähnliches“, sagt Schmidt. Wohnungen, ja die seien in dem großen Haus auch möglich. 15 Einheiten auf drei Etagen, schätzt er. Auch Büros kann er sich vorstellen. Eine gemischte Nutzung schwebt ihm also vor.

„Am wichtigsten ist aber, dass bald was passiert“, sagt Schmidt. Die OGM will am Ball bleiben.