Oberhausen. Leistungen von Schauspielern und Regisseuren der vergangenen Spielzeit wurden belohnt. Gewonnen haben die Orestie-Inszenierung von Steven Stone, Anatol von Bram Jansen und die Schauspieler Peter Waros und Moritz Peschke. Der Freundeskreis-Vorsitzende Gerd Lepges nahm die Ehrung vor.

Mit Spannung erwartet wurde die Verleihung der Theaterpreise für her­ausragende Leistungen in der vergangenen Spielzeit. Gerd Lepges, der Vorsitzende des Freundeskreises „Theater für Oberhausen“, nahm die Würdigung der Gewinner in gewohnt feierlicher Art vor und verlas die Begründungen.

Der Nachwuchspreis (500 Euro), gestiftet von Rosalinde und Erhard Büch, ging an Moritz Peschke. Der lachte und nickte, als zitiert wurde, dass seine Rolle als Tierpfleger im Stück für die Kleinsten sein Improvisationstalent enorm herausforderte.

Erster und zweiter Preis gingen an Stone und Jansen

Gewinner des Hauptpreises (3000 Euro, gestiftet von MAN Diesel & Turbo SE) ist Simon Stone, Regisseur von „Die Orestie“, der nicht anwesend war. „In Oberhausen geschehen immer mal wieder kleine Theaterwunder“, zitierte Lepges. Der Intendant besitze ein Gespür für junge Talente und verpflichte sie, bevor sie unbezahlbar würden. „Ich bin sicher, dass er sich sehr über diese Auszeichnung freuen wird“, sagte Dramaturg Tilman Raabke.

So einer ist vielleicht auch Bram Jansen, ein junger niederländischer Regisseur, der für seine Anatol-Inszenierung den zweiten Preis (2000 Euro, gestiftet von der WBO GmbH Oberhausen) erhielt und in dieser Spielzeit „Das Käthchen von Heilbronn“ auf die Malersaal-Bühne bringen wird. Dritter Preisträger (1000 Euro, gestiftet von Nockmann & Gerstenberger) ist der Schauspieler Peter Waros. Er erhielt die Auszeichnung für seine Rollen als Anatols Freund und Berater Max sowie für die als Bruder Bruno in Martin Kindervaters Adaption von Dirk Kurbjuweits Roman Angst.

Lise Wolle bekommst den schönsten Darsteller-Preis

Der schönste Preis, den ein Darsteller erringen kann, ist der, den die Zuschauer vergeben (2000 Euro von der Stiftung Kultur und Bildung der Stadtsparkasse Oberhausen). Das ist auch der Grund, warum sich die Gewinnerin der Herzen, Lise Wolle, ganz besonders darüber freute. „Das hätte ich nicht erwartet“, gab sie zu.

Für ihre Dramatisierung der Novelle „Das Gartenhaus“ von Thomas Hürlimann sprach die Jury Stefanie Carp, der Schwester des Intendanten, eine lobende Erwähnung aus. Die Bearbeitung fremder Texte für die Bühne sei eine Leistung, die viel zu selten hinreichend gewürdigt werde. Dabei sei sie durchaus ein eigenständiges Kunstwerk.