Oberhausen. Die Geschichte verbindet 70er Jahre-Erinnerungen der Älteren mit Freiheitsträumen Jüngerer. „Es wird eine bunte Blumenparty, die wir gemeinsam mit den Zuschauern feiern wollen“ sagt Regisseur Thomas Schiffmann. Jeder kann sich in der Thematik und in den Figuren wiederfinden.

In die 70er Jahre entführt das Ensemble des Niebuhrg-Theaters die Zuschauer mit seiner neuen Produktion. Die Älteren denken an Blümchenmuster, Vietnamkrieg, bunte Kleidung und die Flower-Power-Bewegung, die Jüngeren an Marihuana, Freie Liebe und Disco-Musik. Was passiert, wenn beide Sichtweisen zusammen kommen, zeigt die Musical-Komödie „Sommer der Liebe“.

„Es wird eine bunte Blumenparty, die wir gemeinsam mit den Zuschauern feiern wollen“ sagt Regisseur Thomas Schiffmann. „Jeder kann sich in der Thematik und in den Figuren wiederfinden. Gerade junge Besucher können sich gut mit den Hauptpersonen identifizieren. Wer hat schließlich noch nie davon geträumt, im bunten Hippie-Bus durch Europa zu touren? Und manch Zuschauer fühlt sich vielleicht an die eigene Jugend erinnert.“ Da kann man die junge Truppe um Scheidungskind Jochen (Markus Peters) und die abenteuerlustige Caro (Carolin Pommert) nur beneiden. Sie dürfen im Rahmen eines Jugendprojektes mit einem selbst reparierten Kleinbus vom Ruhrgebiet bis nach Florenz fahren.

70er Jahre Feeling kommt beim Publikum an

Ebenfalls mit von der Partie sind Streberin Jennifer (Julia Jochmann), die für alles und jeden eine Definition in petto hat und Neuhippie Annie (Anna Kniel), die ihre Reisegruppe unermüdlich mit positiver Energie überhäuft. Begleitet wird die Jugendgruppe von Althippie Albert (Alexander Palm), den die Kids auch liebevoll „Guru“ nennen. Ganz so friedlich wird die Unternehmung allerdings nicht: Ersatzteilkauf, Garagenmiete, Lebensmittel und Co. – das alles kostet Geld. Und die meisten Dinge lassen sich nun einmal nicht mit Blumen und Liebe bezahlen. Sponsoren sind schwer zu finden und dann lässt sich Garagenbesitzer Hartmut (Thomas Schiffmann) auch wegen der Miete nicht mehr vertrösten. Zu allem Überfluss muss Albert dem fünften Teenie schweren Herzens die Mitreise verbieten.

Was die Stimmung der 70er Jahre angeht, so hat das Niebuhrg-Team im Bezug auf Kulissen und Requisite keine Kosten und Mühen gescheut, um das Publikum stilecht in die Vergangenheit zu entführen. „Für das Bühnenbild haben wir uns diesmal etwas Besonderes einfallen lassen“, sagt Produzent Holger Hagemeyer und zeigt auf den Daihatsu-Bus, der hinter ihm auf dem Parkplatz steht, den heimlichen Superstar des neuen Musicals.