Oberhausen. . Rund um den Will-Quadflieg-Platz präsentierte sich das Theater Oberhausen vor der neuen Spielzeit. Szenen aus „Über den Dächern von Nizza“ spielten die Schauspieler mit Gästen im Auto. Viele Attraktionen gab es aber auch für kleine Gäste.
Gut besucht war das Theaterfest des Theaters Oberhausen am Sonntag rund um den Will-Quadflieg-Platz. Damit bereitet das Haus das Publikum jedes Jahr auf sein Programm für die neue Spielzeit vor. Eingefleischte Theaterfans machten ebenso von dem Angebot Gebrauch, wieder hinter die Kulissen der Bühne zu blicken, wie Bürger, die mal wieder vorsichtig Kontakt dazu aufnehmen wollten. Und weil das Wetter doch noch mitspielte, mussten nicht alle Aktivitäten nach drinnen verlegt werden.
So konnten die Kinder draußen Baumscheiben bunt bemalen oder, im Innenhof zum Malersaal, gleich eine ganze Wand. „Wir wollen die Kinder hier mit Bildern empfangen, die von ihnen selbst stammen“, erklärte dazu Simone Kranz. Die Hemmschwelle zum Theater soll möglichst niedrig sein. Die Dramaturgin trug in diesem Jahr die Ideen des Ensembles für das Fest zusammen und koordinierte sie.
Theaterspiel im Auto
Die Wandmalerei der Kinder galt dem neuen Familienstück des Theaters, „In einem tiefen dunklen Wald“, nach einer Erzählung von Paul Maar, dem Autor von „Das Sams“. Passend dazu präsentierte Musiker Lukas Rauchstein in der „b.a.r“ des Hauses Musik aus diesem Stück.
Vor allem Frauen stöberten im Foyer, wo es nach frischen Waffeln duftete, beim Trödel zwischen ausgemusterten Kostümen. Die besonders wertvollen wurden von Schauspieler Michael Witte versteigert. „Für viele Zuschauer ist es halt eine Attraktion, das Kostüm einer Aufführung zu ergattern“, sagt Simone Kranz.
Theater Oberhausen
Gekonnt machten Darsteller des Hauses im Foyer auf die Aufführung von „Helden wie wir“ aufmerksam. Das Solo-Stück mit Torsten Bauer nach dem Roman von Thomas Brussig nimmt die letzten Tage der DDR aufs Korn. Anfang November wird es in der „b.a.r“ wiederholt.
Zaubersprüche mit Erfolg
Für die kleinen Besucher des Theaterfestes wurde im Malersaal „Die kleine Hexe“ nach der Erzählung Otfried Preußler gespielt. Ein Stück, in das die Kinder aktiv einbezogen wurden „und in dem die Zaubersprüche, die sie dabei zu suchen hatten, tatsächlich Erfolg hatten“, erläuterte Simone Kranz.
Theater Oberhausen
Die neue Spielzeit beginnt am Freitag, 12. September, um 17.30 Uhr mit einer Installation zu dem Stück „Anarchie in Ruhrstadt“ im Ringlokschuppen am Schloss Broich in Mülheim/Ruhr.
Im Anschluss an einen Audiowalk und – wahlweise – ein interaktives Spiel mit den Zuschauern an verschiedenen Stätten findet am Will-Quadflieg-Platz abends das Finale statt.
Einen besonderen Einfall hatte in diesem Jahr Schauspielerin Elisabeth Kopp. Abwechselnd mit ihren beiden Kollegen Rüdiger Bering und Sebastian Thiers nahm sie vor dem Theater in einem weißen Mercedes-Oldtimer Platz und spielte darin eine Szene aus dem Cary-Grant-Film-Klassiker „Über den Dächern von Nizza“. Die jeweiligen Zuschauer, immer nur zwei Personen, nahmen auf der Rückbank des Oldtimers Platz.