Oberhausen. Drei Schauspielerinnen unternehmen mit den Zuschauern eine Reise in die Zeitgeschichte. Als Künstlerin Kläre Waldorff, als Politikerin und Friedenskämpferin Clara Zetkin und als Oberhausenerin Katharina Richtmann vermitteln sie weibliches Lebensgefühl der damaligen Zeit.

„Laute Frauen“ heißt eine Theaterproduktion, die am Donnerstag, 4. September, um 19 Uhr Premiere feiert im LVR-Industriemuseum an der Hansastraße 20. Drei Schauspielerinnen, Veronika Maruhn, Sabine Paas und Simone Röbern, entführen die Zuschauer in die Zeitgeschichte vor 100 Jahren. Als Künstlerin Kläre Waldorff, als Politikerin und Friedenskämpferin Clara Zetkin und als Oberhausenerin Katharina Richtmann vermitteln sie weibliches Lebensgefühl, an verschiedenen Orten in der Ausstellung „1914“ des Museums erzählend und agierend. Das Publikum wird wandern.

„Der Zeitraum Anfang des 20. Jahrhunderts vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs bekommt ein Podium“, verspricht Veronika Maruhn. „Wenn man sich da hinein vertieft, tauchen Dinge auf, die einem vorher nicht präsent waren.“ Sie selbst spielt Katharina, begabt, extrovertiert mit emanzipatorischen Gedanken, die sich nicht fügt, mit bestehenden Rollen und Denkmustern bricht und, anstatt für ihre Aussteuer zu arbeiten, Bücher mit philosophischen und politischen Inhalten liest. „Die Würfel sind gefallen, junge Leute sollen lernen, selbst zu denken“, sagt sie, als sie die Genehmigung zur Teilnahme am Lehrerinnenseminar erhält. Sie will mehr als „die Schlüsselgewalt über die Speisekammer“. Schauspielszenen und Toneinspielungen werden sich abwechseln, Hoffnungen, Wünsche und Ängste von Frauen der damaligen Zeit werden hautnah erlebbar.

Kultursekretratiat stellte Fördermittel

Viele Partner, ein schönes Projekt“, sagt Burkhard Zeppenfeld, der Museumsleiter. Ermöglicht wird die Aufführung durch Zusammenarbeit von Kulturbüro, VHS, Gleichstellungsstelle . „Das NRW-Kultursekretariat hat uns Fördermittel zur Verfügung gestellt“, sagt Kulturbüroleiter Volker Buchloh. „Gemeinsame Veranstaltungen mit vielen Akteuren, das ist genau, was uns auszeichnet“, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. „Man muss sich ergänzen“, ist Gesa Reisz, die neue VHS-Leiterin überzeugt. „Es wird ein Erlebnis, eine unmittelbare Erfahrung.“