Oberhausen. Dank des milden Winters hat Obstbaumeister Johannes Scheidt die ersten Äpfel am Lepkeshof so früh wie nie geerntet. Käufer können auch selbst pflücken.

Gerieben oder als Mus, auf dem Brötchen in Geleeform, im Kuchen oder einfach pur – kaum eine Obstsorte ist so vielfältig und gesund wie der Apfel. Liebhaber können sich bereits freuen: So früh wie in diesem Jahr hat Obstbaumeister Johannes Scheidt die ersten Äpfel auf den Feldern am Lepkeshof an der Mühlenstraße in Dümpten noch nie geerntet. Die beliebte Frucht gibt es im Hofladen oder zum Selberpflücken – 1,20 Euro kostet das Kilo zurzeit.

„Dieses Jahr wird ein gutes Apfeljahr – und das landesweit“, freut sich Scheidt. Bereits Ende Juli konnte der Obstbaumeister die ersten Äpfel pflücken: „14 Tage früher als sonst üblich waren die Äpfel reif.“ Der milde Winter habe dem Obst gut getan: „Die Witterung war für das Wachstum optimal. So sind nicht alle Sorten auf einmal reif – wir können alles nach und nach anbieten.“ Daher verspreche die angelaufene Ernte eine gute Menge und Qualität. „Das Vorjahr war schon ein großer Erfolg – daran wollen wir anknüpfen.“

Gute Menge und Qualität

Auf insgesamt vier Hektar baut Scheidt 20 verschiedene Apfelsorten an, die im Hofladen zum Verkauf angeboten werden: „Den größten Teil der Ernte lagern wir allerdings ein oder bieten selbstgemachten Apfelsaft an – der kam im letzten Jahr sehr gut an.“

Wer lieber selber pflücken möchte, kommt am Lepkeshof ganz auf seine Kosten, denn es gibt reichlich Auswahl: Gala, Boskop, Red Prince oder Jona Gold. „Momentan kann allerdings nur der Elstar geerntet werden, der ist schon reif. Die anderen Sorten kommen wahrscheinlich ab dem Wochenende hinzu“, sagt der Obstbaumeister. Mit Schubkarren und Holzkisten ausgestattet, kann dann losgelegt werden: „Man sollte aber darauf achten, die Äpfel pfleglich zu behandeln. Am besten nach oben hin abdrehen, aber niemals vom Stiel abreißen.“ Besonders Familien oder ältere Menschen nutzen das Angebot: „Für Kinder ist es zum Beispiel sehr wichtig, dass sie sehen, wo unser Obst herkommt.“

Keine Probleme durch Importstopp

Zwischen den Apfelbäumen entdecken wir Merle Mokwa, die regelmäßig am Lepkeshof frisches Obst und Gemüse einkauft: „Man ist zwar mitten in der Stadt und trotzdem hat es einen sehr ländlichen Charakter“, erzählt die 25-Jährige begeistert. Sie schätzt besonders die Frische und Qualität: „Man schmeckt ganz klar den Unterschied zum Produkt aus dem Supermarkt – auch preislich tut sich nicht viel.“ Und sie ergänzt: „Die Äpfel hängen wie gemalt an den Bäumen, das gibt es sonst nirgendwo – einfach klasse.“

Obwohl Russland den Import von Waren aus der EU und den USA gestoppt hat, bekommt der Obstbaumeister bislang keine Auswirkungen zu spüren: „Wir produzieren ausschließlich für den Regionalmarkt und exportieren unser Obst nicht.“ Gut für Scheidt, der in diesem Jahr auf eine Rekordernte hofft: „Wenn das Wetter mitspielt, es sollte trocken bleiben und dazu noch die Sonne scheinen, wird der Ertrag um 30 Prozent steigen.“