Oberhausen. . Wegen des milden Winters und des warmen Frühjahrs ist die Erdbeerente am Lepkeshof in Oberhausen so früh wie nie. Der Dauerregen der letzten Wochen hat Landwirt Friedrich Scheidt allerdings zu schaffen gemacht. Wer selbst aufs Feld will, muss mindestens ein Kilo Erdbeeren pflücken.

Ein süßer Duft erfüllt die Luft an der Mühlenstraße in Dümpten: Sie sind reif – endlich, möchte man sagen – die leckeren Erdbeeren auf dem Feld von Landwirt Friedrich Scheidt am Lepkeshof. So früh wie in diesem Jahr wurde die Königin der Beeren noch nie geerntet. Die roten Früchte gibt es im Hofladen oder zum Selberpflücken – knapp fünf Euro kostet das Kilo.

„In diesem Jahr sind wir besonders früh mit der Erdbeerernte dabei – circa 14 Tage eher als noch im Vorjahr“, erzählt Landwirt Friedrich Scheidt. Vor allem der milde Winter und das warme Frühjahr haben den roten Früchten gut getan: „In den Wintermonaten gab es keinen Frost, so dass die Pflanzen sehr mobil in den März und April kamen.“

Große Probleme bereitet dem Landwirt hingegen der Dauerregen, der die letzten Wochen anhielt: „Durch die feuchte und sehr nasse Witterung kann sich recht schnell der so genannte Botrytis-Pilz verbreiten, der vor allem zu braunen Stellen führt. Die Pflanze verliert so an Festigkeit.“

Um dem Krankheitserreger vorzubeugen, legte der Landwirt zwischen den Erdbeerenreihen rechtzeitig genügend Stroh aus: „So versuchen wir, die Fäulnis zurückzuhalten, doch der Regen war einfach zu stark. Viele Erdbeeren haben erhebliche Wasserschäden davongetragen.“

Auch Marmelade wird gekocht

Deshalb sind der Landwirt und die Erntehelfer seit Tagen damit beschäftigt, viele der roten Früchte auszusortieren. „Das ist mehr als schade, aber auf das Wetter haben wir leider keinen Einfluss. Aus den Erdbeeren kochen wir dann Marmelade und verkaufen diese im Hofladen.“ Ungewiss sei allerdings noch, ob 2014 überhaupt ein gutes Erdbeerjahr wird:„Bleibt es in den nächsten Tagen trocken und wird es zusätzlich etwas wärmer, kommen wir in diesem Jahr mit einem blauen Auge davon“, meint Scheidt.

Täglich streifen die 14 Erntehelfer seit nunmehr zwei Wochen durch die langen Pflanzenreihen und holen schubkarrenweise die roten Früchte vom Feld. Der Ertrag ist noch überschaubar: „Wir haben erst knapp fünf Prozent geerntet, aber die Saison geht noch bis Ende Juni – so können wir die große Nachfrage gut abdecken.“ Doch so sehr sich der Landwirt über die frühe Ernte freut, gibt es auch Nachteile. „Durch das ständig wechselnde Wetter und vor allem die immer frühere Ernte geraten die Sträucher in Stress, entwickeln weniger Blattwerk und dann auch langfristig weniger Früchte.“

Die Königin der Beeren hat ihren Preis, zumal, wenn sie aus der Region kommt. Gegen die Discounter-Konkurrenz setzt der Oberhausener Landwirt daher auf Frische und Geschmack: „Bei und gibt es keine langen Vermarktungswege, denn die Beeren werden nicht wie häufig im Supermarkt aus fremden Ländern eingeflogen, sondern kommen direkt vom Feld am Hofladen.“

Gefäß sollte mitgebracht werden

Wer lieber selber bei schönem Wetter die roten Früchte pflücken möchte, kommt am Lepkeshof ganz auf seine Kosten: „Täglich von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr kann bei uns jeder loslegen. Allerdings sollten Gefäße mitgebracht werden, und pro Person muss mindestens ein Kilo Erdbeeren gepflückt werden.“