Die Lichter gingen aus, der Fernseher verstummte: In 231 Haushalten rund um das Zentrum Altenberg fiel am Sonntagabend für mehr als 20 Minuten der Strom aus. Michael Wohlgemuth, einer der betroffenen Anwohner, ist darüber mehr als nur verärgert. „Ich wohne seit 12 Jahren in Oberhausen und hatte in dieser Zeit so viele Stromausfälle, wie die ganzen Jahrzehnte vor dieser Zeit in anderen Städten nicht zusammen“, berichtet er. Wohlgemuth stellt sich darum die Frage, ob die Energieversorgung Oberhausen (EVO) Investitionen aufschiebt und die Oberhausener deswegen unter einem maroden Stromnetz zu leiden haben.

Die NRZ hakte beim örtlichen Energieversorger EVO nach, wie es um die Stromversorgung in der Stadt bestellt ist.

„Die Infrastruktur des Oberhausener Stromnetzes ist in sehr gutem Zustand, das Netz ist gut ausgebaut“, beteuert EVO-Sprecherin Birgit Konopatzki. Die Energienetze in der Stadt werden von der Oberhausener Netzgesellschaft (OB-Netz), einer 100-prozentigen EVO-Tochter unterhalten. Im Jahr 2012 – neuere Zahlen lägen noch nicht vor – habe es gerade einmal 64 Versorgungsunterbrechungen gegeben, die länger als drei Minuten gedauert haben, so Konopatzki.

„Bei der Verfügbarkeit des Netzes liegt die Oberhausener Netzgesellschaft mit 99,99 Prozent in den vergangenen Jahren auf dem hohen deutschen Niveau. Das bedeutet, dass jeder Anschlussnutzer im Durchschnitt der vergangen Jahre 15 bis 20 Minuten in Oberhausen keinen Strom zur Verfügung hatte“, so die Unternehmenssprecherin. Mit diesen Werten liege das Unternehmen europaweit an der Spitze der Versorgungssicherheit.

Kein Investitionsstau

Von einem Investitionsstau könne ebenfalls keine Rede sein. „2013 investierte die OB-Netz knapp 1,5 Millionen Euro in das Mittelspannungsnetz, in die Ortsnetzstationen und das Niederspannungsnetz“, berichtet Konopatzki. „In die gesamte In­frastruktur der Versorgung in Oberhausen investierte die EVO im vergangen Jahr 12 Millionen Euro.“ Damit sei gewährleistet, dass die Netz- und Versorgungsinfrastruktur immer auf dem aktuellsten technischen Stand sei.