Oberhausen. Bei der Katzenhilfe Oberhausen stehen 62 Tiere zur Vermittlung. Darunter rund 20 Welpen. Mehr geht jetzt nicht mehr. Weitere Pflegestellen werden dringend gesucht. Besonders auch für die vielen Katzenkinder wären noch Pflege-Plätze wichtig.

Eveline Müller, die Leiterin der Katzenhilfe Oberhausen, weiß bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Das Telefon schellt in einer Tour. Am anderen Ende der Leitung sind entweder Leute, die ihre Katzen abgeben wollen oder Menschen, die irgendwo verwilderte Katzenmütter mit ihren Jungen melden. „Dabei haben wir überhaupt keine Kapazitäten mehr“, sagt Eveline Müller.

„Wir haben 62 Tiere in der Vermittlung“, sagt die Tierfreundin. Davon sitzen rund 30 Vierbeiner im Katzenhaus, das damit voll belegt ist. Auf Pflegestellen warten weitere Samtpfoten auf ein neues endgültiges Zuhause. Es gibt auch noch eine Warteliste von Menschen, die ihre Katzen aus welchen Gründen auch immer abgeben möchten.

Niemand möchte die Kätzchen haben

Und dann sind da die Welpen. Kleine Kätzchen, zuckersüß. Nur, dass sie niemand haben möchte. „Gerade junge Katzen machen noch viel Blödsinn“, erklärt die Katzenfreundin. Den heute meist berufstätigen Menschen ist das wohl auch bewusst. Sie entscheiden sich für ältere Tiere, was die Katzenhilfe durchaus begrüßt und worauf man lange hingearbeitet hat. Allerdings gibt es auch noch einen anderen Grund, warum die Katzenkinder so schlecht zu vermitteln sind. „Im Internet werden sie verschenkt - oft schon im Alter von vier Wochen“, sagt Eveline Müller. Bei der Katzenhilfe gingen dann wieder die Anrufe von Menschen ein, die ein solches Kätzchen aufgenommen und jetzt Probleme mit ihm hätten. Sei es, dass das Tier krank oder dass es verhaltensgestört ist.

Was die Kätzchen betrifft warnt Eveline Müller auch: „Nicht einfach so Welpen von draußen mitnehmen!“ Erst sollte man schauen, ob nicht noch eine Katzenmutter existiert. Kleine Katzen würden schreien, wenn sie hungrig wären oder ihnen kalt würde. Katzenwelpen mit der Flasche aufzuziehen sei eine schwierige Angelegenheit. Bei ihrer Mutter seien die Katzenkinder immer noch am besten aufgehoben.

Vom kätzischen Einzelgänger zum Adoptivpapa

Manchmal findet so ein Kätzchen aber auch einen Adoptivpapa. Kater Rudolf, der von draußen reingeholt wurde und jetzt auf einer Pflegestelle lebt, galt als kätzischer Einzelgänger. Bis die kleine Angel zu ihm zog. Jetzt sind Rudolf und Angel unzertrennlich und sollen auch zusammen vermittelt werden.

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Die Vermittlungsgebühr für ein Tier beträgt bei der Katzenhilfe 130 Euro, darin enthalten sind Impfung, Chipp, Tattoo und Kastration. Vorweg hat die Katzenhilfe häufig horrende Behandlungskosten für die meist kranken Tiere, die aufgenommen werden, bezahlt. Zahnbehandlungen, Blutuntersuchungen, Ultraschall schlagen ordentlich ins Kontor. Im Moment machen sich die Tierschützer etwa große Sorgen um Kater Jonas, bei dem sich immer mehr Muskelgewebe abbaut. Da muss erst einmal die Ursache gefunden werden.

Im Katzenhaus warten noch viele weitere ausgewachsene Tiere auf ein neues Zuhause. Da ist zum Beispiel Kater Hansi, der pünktlich zu den Sommerferien ausgesetzt wurde. Hansi wurde mit Bisswunden übersät mehr tot als lebendig aufgefunden. Da ist auch Moritz, der wohl ebenfalls ausgesetzt und angefahren wurde, der mit einem Beckenbruch am Straßenrand liegen blieb. Da ist Snowy Schneekatze, die ganz allein in einer Wohnung lebte und nur ab und zu gefüttert wurde. Da ist auch die rote Lucy, die ebenfalls ausgesetzt wurde und einem erbarmungswürdigen Zustand zur Katzenhilfe kam.