Oberhausen. Die Angst geht um bei Oberhausener Katzenbesitzer. Ein unbekannter Täter richtete Kater Leo mit acht Schüssen ins Gesicht regelrecht hin. Am selben Tag wurde auch Katze Vicky angeschossen. Sie überlebt nur knapp. Ihre Menschen erstatteten Anzeige gegen Unbekannt. Anwohner sollen aufmerksam sein.

„Das war eine regelrechte Hinrichtung“, sagt Petra Barth, Vorsitzende des Tierschutzvereines Oberhausen. Acht Kugeln feuerte ein Unbekannter auf Kater Leo ab. Einmal zielte der Täter mitten ins Gesicht des Tieres. So etwas habe er in 20 Jahren noch nicht gesehen, erklärt Tierarzt Dr. Claus-Peter Franz, der den Kater behandelte.

Er geht davon aus, dass der Tierquäler den Kater einsperrte, um ungehindert auf ihn zielen zu können. „Katzen, auf die geschossen wird, versuchen normalerweise, sofort zu fliehen“, sagt er.

Vicky überlebte

Der Tatort: Klosterhardt. Und der Kater ist kein Einzelfall. Am selben Tag wurde auch auf Katze Vicky (4) angelegt. Sie überlebte im Gegensatz zu dem anderen Tier, das trotz aller tierärztlichen Mühen seinen schweren Verletzungen erlag.

Vickys Menschen entdeckten beim Streicheln ein Projektil am Schwanzansatz der Katze. Eine Tierärztin entfernte das Metall. Sie wandte sich auch sofort an die Jägerschaft und wollte wissen, ob die etwas mit den Schüssen auf die Katzen zu tun hätten. Die Jäger verneinten. Und in der Tat, so die Tierärztin, wurde bei Vicky andere Munition verwandt, als Jäger normalerweise benutzen.

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Vicky geht es wieder gut. „Wir hatten noch Glück“, ist Sonja Keiser froh. Sie startete sofort einen Facebook-Warnaufruf. Katzenbesitzer im Bereich der Flöz-Siedlung und Umgebung sollten sich in Acht nehmen. Keisers wohnen an der Flöz-Herrenbank-Straße. Der Kater kam von der August-Schmidt-Straße. Gefunden wurde er in einem Garten an der Richard-Dehmel-Straße.

Anzeige gegen Unbekannt

Keisers selbst machen sich nun große Sorgen um ihre drei Katzen, allesamt Freigänger. „Zwei sind schon etwas älter, sie bleiben im Garten“, ist Sonja Keiser beruhigt. Vicky jedoch streift gerne durch die Flöz-Siedlung und die angrenzende Heide. Muss Familie Keiser damit rechnen, dass noch einmal auf das Tier geschossen wird?

Sowohl Keisers als auch die Besitzer des Katers haben jedenfalls bei der Polizei Oberhausen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Die Anzeigen sind auch schon in Bearbeitung“, erklärt Polizeisprecher Axel Deitermann. Die Polizei vermutet, dass es sich bei der Waffe um ein Luftgewehr handelt. Da reiche die Spannbreite von Kinderspielzeugen bis hin zu waffenscheinpflichtigen Exemplaren.

Die Polizei bittet nun alle Anwohner ganz besonders aufmerksam zu sein. Wer etwas Verdächtiges oder Ungewöhnliches bemerkt, sollte sich nicht scheuen, den Notruf 110 zu wählen oder die Rufnummer 8260.

Das Veterinäramt der Stadt ordnete eine Obduktion des Tieres an, u.a. um die exakte Art der Geschosse zu ermitteln. „Das Ganze hat schließlich auch eine strafrechtliche Relevanz“, verdeutlicht der Tierarzt.