Glaubt man vielen Meteorologen, so werden wir uns auch in Oberhausen in der Zukunft häufiger auf solche Bilder einstellen müssen, wie sie Udo Lütkemeier vor wenigen Tagen bei einem Starkregen von der Mülheimer Straße festgehalten hat – überflutete Straßen.
Nach dem Unwetter an Pfingsten sorgte ein solcher Starkregen auch am 20. Juli für Riesenpfützen auf der Fahrbahn. Die Abwasserkanäle konnten das offensichtlich nicht mehr bewältigen. Es entstanden Pfützen, die Fahrzeuge sorgten beim Durchfahren für hohe Fontänen.
Udo Lütkemeier befürchtet, dass bei der umfangreichen Sanierung der Mülheimer Straße im vergangenen Jahr „etwas falsch gelaufen“ sein könnte. Doch sowohl Uwe Spee, Sprecher der Stadtverwaltung, als auch Maria Guthoff, Geschäftsführerin der für das Abwassersystem der Stadt zuständigen Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), sind überzeugt: „Das hatte lediglich mit den großen Regenmengen zu tun, die da gefallen sind.“
Auch auf der Teutoburger Straße sei die Fahrbahn teilweise überflutet gewesen, beschreibt Guthoff ihre eigene Erfahrung.
Unwetter mit Starkregen in Oberhausen
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Kanalnetz geprüft
Als im Sommer vergangenen Jahres die Baustelle auf der Mülheimer Straße eingerichtet wurde, standen keine Kanalarbeiten auf der Agenda. Die alte Fahrbahndecke wurde um acht Zentimeter abgefräst und anschließend mit Lärm mindernden Splittmastixasphalt erneuert. Außerdem wurden eine neue Binder- und Deckschicht eingebaut, Schachtabdeckungen erneuert sowie Schieberklappen für Gas, Fernwärme und Wasser angepasst. Guthoff: „Bevor diese Arbeiten ausgeführt wurden, wurde natürlich das Kanalnetz auf der Mülheimer Straße geprüft.“ In nächster Zeit, so die WBO-Geschäftsführerin, seien keine Arbeiten am Kanalnetz dieser Straße geplant.
Überflutungen wie jetzt auf der „Mülheimer“ und anderen Straße ließen sich auch künftig nicht ausschließen, so Guthoff: „Das liegt einfach an der immensen Menge Regen, die in kurzer Zeit fällt.“ Das Kanalsystem werde nach festgelegten technischen Maßgaben berechnet: „Ein Rohr muss beispielsweise so bemessen sein, dass es die Regenmenge, die durchschnittlich in zwei Jahren fällt, auf einmal verarbeiten kann.“
Das Abwassersystem in Oberhausen umfasst Kanäle mit einer Gesamtlänge von 568 Kilometern – was der Strecke von Oberhausen bis nach Berlin entspricht. Über die eigentlichen Kanäle hinaus sind in das System vielfältige Sonderbauten integriert wie unterirdische Regenüberlauf- und Regenrückhaltebecken. Bei starken Niederschlägen nehmen sie vorübergehend das Regenwasser auf, um einen kontrollierten Abfluss zu ermöglichen.
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