Oberhausen. . Ein oder mehrere bis unbekannte Tierquäler sind derzeit in Oberhausen aktiv. Im Hiesfelder Wald stieß eine Reiter auf einen über den Reitweg gespannten Draht. Sie blieb unverletzt. Unbekannte schossen eine Katze an. Eine andere Katze und ein Hund wurden vergiftet.

Eine Katze schleppt sich angeschossen und mit einem offenen Beinbruch nach Hause. Eine andere Katze und ein Hund werden vergiftet. Eine Reiterin entdeckt beim nachmittäglichen Ausritt einen Draht, der gemeingefährlich quer über einen Weg gespannt wurde. Die Oberhausener Familie S. ist entsetzt, was sich in ihrem Umfeld in der letzten Zeit ereignete.

„Als Riesensauerei“ bezeichnen die Anwohner der Neuköllner Straße, was ihrem Kater Tiger zustieß. Sie berichten auch von den vergifteten Tieren aus der Nachbarschaft. Und die Schwiegertochter der Familie ist eine Bekannte der Reiterin, die auf den Draht aufmerksam wurde.

Anzeige bei der Polizei

Die Oberhausenerin erstattete Anzeige bei der Polizei. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberhausen ist, was den Draht betrifft, überzeugt: „Es gehört eine Menge krimineller Energie dazu.“ So etwas müsste schließlich gut vorbereitet werden.

Die Reiterin entdeckte den in der Höhe von einem Meter gespannten, kunststoffummantelten Draht, wie es im Polizeibericht heißt, am 11. April gegen 16 Uhr im Bereich Dorstener Straße, Birkenstraße. Sie alarmierte die Oberhausener Polizei, die den Vorfall aber an die Kreispolizeibehörde Wesel weiterleitete, weil dieser Bereich des Hiesfelder Waldes auf Dinslakener Gebiet liegt.

"Viele Kinder mit Pferden unterwegs"

Familie S. wiederum kann einfach nicht fassen, wer so etwas tut und schwerste Verletzungen von Mensch und Tier riskiert. „In dem Waldgebiet sind auch viele Kinder mit ihren Pferden unterwegs“, machen sie deutlich. Im Falle ihres Katers steht ihnen noch wochenlanges Bangen bevor: „Wir wissen nicht, ob der Bruch wieder verheilt oder das Bein amputiert werden muss.“

Wolfgang S. erzählt die schreckliche Geschichte, die dem fünf Jahre alten Tiger widerfuhr. „Am Donnerstagmorgen, am 4. April, ist er rausgegangen“, sagt der Oberhausener. Abends kommt Tiger immer nach Hause. Doch am 4. April wartete die Familie vergebens auf den durch und durch freundlichen Kater, der sich gern auch mal von Fremden den Bauch kraulen lässt. Familie S. verteilte 100 Zettel. Steckte sie in Briefkästen mit der Bitte, doch in Garagen oder Kellerräumen nachzuschauen, ob Tiger irgendwo versehentlich eingesperrt wurde. Doch der Kater blieb verschwunden. Bis zum 15. April. Da kam er nach Hause und verkroch sich sofort in seiner Schlafhöhle. „Als wir ihn dort rausholten, entdeckten wir den offenen Bruch am Hinterbein.“

Tierärzte finden Luftkugelgeschoss

Beim Röntgen in einer Tierklinik, finden die Tierärzte zudem ein Luftkugelgeschoss in Tigers Hinterteil. Eine Kugel, die extra angespitzt wurde, damit sie auch in einen Körper eindringen kann. Die Vermutung der Familie: Tiger muss in einiger Höhe sitzend angeschossen worden sein, ist abgestürzt und hat sich beim Sturz das Bein gebrochen. Mit der üblen Verletzung brauchte er Tage, um nach Hause zu kommen. Nun ist Familie S. dabei, ihr Grundstück komplett einzuzäunen, damit Tiger und seine Schwester Lilli nur noch im sicheren Garten spazieren gehen können.

Die Familie ist auf der Suche nach Zeugen. „Sie sollten sich bei der Polizei melden“, bittet sie.