Oberhausen. Katze Molly wurde in Oberhausen-Lirich von einem Unbekannten angeschossen. Die Anteilnahme ist groß: Unsere Leser spenden sogar Geld für die Bezahlung der Tierarzt-Kosten. Viele Menschen sind entsetzt über die Schüsse auf ein Haustier. Nun sorgen sich Katzeneltern in dem Stadtteil.

Das traurige Schicksal von Katze Molly, die in Lirich angeschossen wurde (wir berichteten), hat viele Menschen bewegt. Während Katzenmama Sandra Golland immer noch mit Hilfe der Polizei den Täter sucht, haben sich drei WAZ-Leser gemeldet, die nicht nur ihr Entsetzen über die Tat zum Ausdruck bringen wollten, sondern auch tatkräftige Unterstützung für die zweifache Mutter angeboten haben.

Die erste Reaktion kam von WAZ-Leserbeirätin Anette Friedhoff. Sie schrieb nur kurz und knapp per E-Mail: „Ich bin bereit, 100 Euro der Behandlungskosten zu übernehmen. Können Sie mal schauen, wie wir das hinkriegen?“ Sie wolle kein Aufhebens machen, erklärte sie später am Telefon, sondern einfach nur helfen.

Überrascht über Bosheit

Das will auch Regina Scholz aus Osterfeld, die selbst zwei Katzen hat. Auch wenn Chantal und Hera keine Freigänger seien, mache sie sich doch Sorgen. „Ich bin überrascht, wie viel Bosheit in Menschen steckt“, sagt die 43-Jährige. „Manche suchen wohl ein Ventil für ihre eigenen Probleme.“ Wie man so grazilen, so eleganten Tieren etwas antun kann, bleibe für sie unverständlich.

Harald Frank ist ein Liricher Nachbar von Sandra Golland, und auch er hat eine Freigänger-Katze. Kater Mieze ist seiner Familie im vergangenen Jahr zugelaufen. „Plötzlich saß er bei uns auf der Liege.“ Und er, der früher „überhaupt kein Katzenfreund“ war, spricht inzwischen nicht nur sehr liebevoll von seinem Haustier, er macht sich auch große Sorgen. „Meine Frau fragt jeden Tag: Ist er gesund?“ Und dann muss Harald Frank das Tier ausgiebig untersuchen. Erst dann herrsche Erleichterung. Großes Verständnis hat der 64-Jährige deshalb für Sandra Golland und ihre Kinder. Gerne möchte er ihr die Last der Behandlungskosten leichter machen.

Suche nach dem Schuldigen

Als wir Sandra Golland von den Angeboten berichten, ist sie „total ergriffen“. Die Anteilnahme berühre sie sehr, sagt die Erzieherin. „Und dass manche sogar etwas spenden möchten, das ist Gold wert.“

Das größte Glück wäre für sie jetzt nur noch, wenn man denjenigen finden würde, der Molly so etwas angetan hat. Sandra Golland hat Hoffnung. „Ich bin ins Polizeipräsidium geladen. Die haben bestimmt irgendetwas herausgefunden“, meint sie.