Nach Sturm kritisieren Oberhausener mangelnden Baumschutz
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Oberhausen. . Das heftige Unwetter am Pfingstmontag hat überall in Oberhausen Schäden hinterlassen. Das große Ausmaß der Schäden durch entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste liegt nach Meinung vieler Bürger an der verfehlten Baumschutzpolitik der Stadt. Umweltdezernentin Sabine Lauxen weist die Vorwürfe zurück.
Während freiwillige Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Wirtschaftbetriebe WBO und Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) noch mit dem Beseitigen der Sturmschäden beschäftigt sind, hagelt es von Bürgerseite heftige Kritik an einer ihrer Ansicht nach verfehlten Baumschutzpolitik. Weil zum Beispiel die nur flache Wurzeln bildenden Platanen an der Rudolfstraße trotz mehrfacher Bitten und Nachfragen der Anwohner nie gekappt worden seien, sei in der Sturmnacht ein Baum auf ein Wohnhaus gekracht. Ein anderes wurde nur knapp verfehlt.
„Wir leben hier seit Jahren in Angst“, sagt Anwohnerin Sabine Kowalk. „Schon bei nur etwas stärkerem Wind schlagen die Kronen der Bäume bis an die Dächer. Immer und immer wieder haben wir uns an die Stadtverwaltung und die OGM gewandt. Im Dezember 2012 wurden sie zwar ein bisschen beschnitten, aber nicht in der Höhe“, sagt Kowalk. Jakob Stolz, der nicht weit entfernt im Bermensfeld wohnt, sagt: „Ich habe mehrfach die Umweltdezernentin Sabine Lauxen darauf angesprochen, dass die Platanen zu hoch sind. Die Antwort war immer: ,Alle Bäume sind gesund.“ Nicht anders sei es den Anwohnern der Glückaufstraße ergangen. Trotz mehrfacher Mahnung durch Bürger der Siedlung sei nichts passiert, sagt Anwohnerin Roswitha Schattauer.
Unwetterschäden in Oberhausen
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„Bäume herunterschneiden“
Den Anwohnern gehe es nicht darum, die Bäume zu fällen. „Aber man hätte sie herunterschneiden müssen“, sagt Kowalk. Das meint auch Walter Paßgang vom Bürgerkreis Burg Vondern. „Wir hatten vor Jahren mal eine Bürgerversammlung zum Thema Platanen in der Arminstraße. Am Ende sagte die Stadt lediglich zu, sie nach und nach zu ersetzen. Die Argumente der Bürger wurden in den Wind geschlagen.“ Seiner Ansicht nach hätten die Platanen schon lange gekappt werden müssen, so wie die am Saporishjaplatz. „Der zurückliegende Sturm wird nicht der letzte dieser Art gewesen sein. Das Thema betrifft auch andere Baumarten. Der Stadtrat wird sich mit einer Neuregelung der Baumschutzsatzung befassen müssen.“
„Den Sturm zum Anlass zu nehmen, um uns Nachlässigkeit vorzuwerfen, das ist nicht ganz sauber“, sagt OGM-Pressesprecher Alexander Höfer. Viele Städte seien betroffen, und es seien nicht nur Platanen von den Sturmböen umgerissen worden. „Seit 2011 gibt es in Oberhausen ein Alleenprogramm. Da können wir als OGM nicht einfach von uns aus dran gehen.“
Umweltdezernentin Sabine Lauxen betont, Herrn Stolz sei es nur darum gegangen, dass zwei Platanen einen Gehweg beeinträchtigten. Bei Besichtigungen vor Ort habe man festgestellt, dass die Bäume zwar groß, aber gesund seien. „Und beide Platanen stehen auch nach dem Unwetter noch. Ein Ast fiel auf ein Dach, aber der Schaden ist schon behoben“, so Lauxen.
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