300 Notrufe gingen in Oberhausen in nur einer Stunde ein
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Oberhausen. . Der Pfingst-Sturm verursacht in Oberhausen größere Schäden als der Jahrhundertsturm Kyrill 2007.Glücklicherweise wurde nur ein Mann leicht verletzt. Bis zu 300 Helfer waren im Stadtgebiet im Dauereinsatz. Die Stadt mahnt, den Kaisergarten wegen möglichem Astbruch weiterhin zu meiden.
Die heftigsten Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern dauerten am späten Pfingstmontagabend zwar nicht viel länger als eine Stunde, sie richteten aber deutlich mehr Verwüstungen vor allem im Süden Oberhausens an als der sogenannte Jahrhundertsturm „Kyrill“ vor sieben Jahren. Der Schaden geht in die Millionen. Glücklicherweise wurde nur der Fahrer eines Motorrollers durch einen herab stürzenden Ast leicht verletzt.
Bäume wurden überall im Stadtgebiet entwurzelt, der Strom fiel in Holten zeitweise aus, Keller wurden mit zu 15 Zentimeter Wasserhöhe überflutet, Teile der Mülheimer Straße, auch die Unterführung an der Ebertstraße, glichen einem See. Bis zum gestrigen Dienstagabend hatten die Stadttöchter WBO, OGM, die Feuerwehr, die Polizei und das Technische Hilfswerk zwischen 250 bis 300 Kräfte im Einsatz, um die schlimmsten Akutschäden so schnell wie möglich zu beheben. Doch bis alle Spuren beseitigt sind, werden noch viele Tage vergehen.
Zerstörte Oberleitungen, blockierte Straßen: Die Züge am Oberhausener Hauptbahnhof fuhren nicht mehr, die Straßenbahnlinie 112 aus Mülheim wurde lahm gelegt, auf den Straßen nach Essen und Mülheim kam es zu kilometerlangen Staus.
Unwetterschäden in Oberhausen
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Feuerwehr rät von Waldspaziergängen ab
Selbst so erfahrene Feuerwehrleute wie Wolfgang Tingler, Chef der Oberhausener Berufsfeuerwehr, hatten solch ein vehementes Wetterchaos bisher noch nicht durchgemacht: „Wir hatten 300 Anrufe innerhalb der ersten Stunde“, sagt Tingler. „Das habe ich in dieser geballten Form in meiner bisherigen Dienstzeit nicht erlebt.“ Ähnliches sagt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber: „Wir hatten so viele Anrufe, dass nicht jeder Bürger sofort zur Leitstelle durchkam.“ Er meldet 141 Einsätze.
Die ganze Nacht bis zum Dienstagmorgen arbeiteten die Feuerwehr-Leute und THW-Helfer durch – sie wurden dann erst einmal zum Schlafen geschickt. „Wir arbeiten die 259 Einsatzstellen nach Dringlichkeit ab: Erst gilt es, Gefahr für Leib und Leben abzuwenden, dann machen wir die Hauptverkehrsstraßen frei“, sagt Stadtsprecher Ralf Terlau.
Freizeitwege kämen zuletzt dran – deshalb rät Terlau dringend: „Machen Sie jetzt keinen Spaziergang mit ihrem Hund durch die Wälder oder Parks – angebrochene Äste können noch abbrechen.“ Die OGM mahnt, auch den beliebten Kaisergarten und das dortige Tiergehege zu meiden.
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