Oberhausen. . Die Theodor-Heuss-Realschule auf dem Tackenberg feiert in diesem Monat den 75. Geburtstag. Zum Jubiläum gibt’s am Samstag, 14. Juni, ein Schulfest und einen Ehemaligentreff. Die Realschule stößt selbstbewusst auf die nächsten 75 Jahre an – auch wenn die Schulform ein Politikum geworden ist.
Die Theodor-Heuss-Realschule hat eine bewegte Geschichte bis zu ihrem 75. Geburtstag in diesem Juni erlebt: Als zweite Oberhausener Mittelschule 1939 mit 162 Schülern an der Erikastraße in Osterfeld gegründet, zog die Schule mehrfach um, bevor sie 1973 in den heutigen Standort und damaligen Neubau an der Tackenbergstraße wechselte.
1960 erhielt die Schule ihren neuen Namen nach dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik: Theodor Heuss. Mit 31 Klassen und 1040 Schülerinnen und Schülern erlebte die THR 1979 laut Chronik und dank der Baby-Boomer-Jahre ihren größten Schülerandrang. 2014 feiert die Realschule mit 24 Klassen, 645 Schülerinnen und Schülern und 36 Lehrern (inklusive Referendaren) Jubiläum.
Die THR hat viele Fans, zum Beispiel den ehemaligen Leiter des Oberhausener Schulamtes, Manfred Przybylski. Er schreibt in seinem Grußwort: „Ich habe – zusammen mit meinen Klassenkollegen – vor 50 Jahren eine Schule verlassen, die allen ein hervorragendes Rüstzeug für eine berufliche Zukunft mitgegeben hat.“
Schüler bekommen gutes Grundlagenwissen vermittelt
Ein Lob, das nach Ansicht von Schulleiter Norbert Terlaack (56) auch heute noch auf die THR zutrifft. „Wir machen guten Unterricht, unsere Schüler erhalten ein gutes Grundlagenwissen, ein breites Fundament für eine weitere Schulbildung und Kontakt zur Lebenswirklichkeit“, sagt Terlaack. Nicht ohne zu wissen, dass die Realschule, also nicht die THR im Besonderen, in Oberhausen durchaus ein Politikum und in der Diskussion ist, sie durch Sekundarschulen zu ersetzen.
Dafür sieht Schulleiter Terlaack keine Veranlassung, zumal die Ergebnisse der Qualitätsanalyse und die stabilen Anmeldezahlen der THR gute Arbeit bescheinigten. Die Ausbildung für die Berufswelt stand und steht im Vordergrund, auch Manfred Przybylski meint, „dass Realschulabsolventen in der Vergangenheit und der Gegenwart fundamentale Stützen der wirtschaftlichen Entwicklung waren“.
Die THR legt aber nicht nur viel Wert auf eine gute Schulbildung, sondern auch auf soziales Lernen, Verantwortung und Selbstständigkeit der Schüler, betont Norbert Terlaack. Er weist auf viele Aktivitäten hin: Sporthelfer, Schulsanitäter, Hausaufgabenhilfe durch Schüler, Schule ohne Rassismus, Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge, Besuche von Sally Perel.
Dringender Wunsch: Den Schulhof neu gestalten
Wer Geburtstag hat, darf sich etwas wünschen. Und so hat auch Leiter Norbert Terlaack für seine Theodor-Heuss-Schule und für seine Schulgemeinde einen Wunsch in Richtung Schulträger. „Unser Hof sieht sehr trostlos aus. Wenn der neu gestaltet werden könnte, das wäre schön.“
Schulfest und Ehemaligentreff
Den 75. Geburtstag feiert die Theodor-Heuss-Realschule an der Tackenbergstraße 139 mit einem großen Schulfest am Samstag, 14. Juni, von 11 bis 16 Uhr. Die Besucher können sich auf Spiele, Aufführungen, Einblicke in die Schulwelt und köstliches Essen freuen.
Ein Ehemaligentreff von 14 bis 16 Uhr soll dazu einladen, den Weg in die alte Schule zu finden, sich wiederzusehen und ins Klönen zu kommen.
Zum Jubiläum hat die THR eine Festschrift herausgebracht, die auf dem Schulfest erhältlich ist. Darin finden sich zahlreiche Grußworte von Akteuren aus dem Bildungsbereich in dieser Stadt.
So könnte sich der Schulleiter Sitzgruppen vorstellen, bewegungsfördernde Klettergeräte oder ein kleines Amphitheater (eine Vertiefung mit Sitzgelegenheiten, die im Rund angeordnet sind), um draußen Unterricht abzuhalten. Auch das Biotop müsste mal wieder flott gemacht werden. Die Schule hat zwar einen Förderverein, aber eine Umgestaltung des Schulhofes kann dieser nicht stemmen. „Auch wünschenswert“, sagt Norbert Terlaack, „wäre eine Mensa“, auch wenn die THR keine Ganztagsschule ist. „Aber ein gesundes Mittagessen oder ein gesundes Frühstück in der Schule anbieten zu können, gehört heute dazu.“
Ansonsten könne er sich, was den baulichen Zustand der Schule betreffe, „nicht beklagen“, findet Terlaack. Trotz leerer Kassen investiere die Stadt, wo es nötig sei, in Gebäude und Ausstattung. Zum Beispiel in neue Technik- und Chemie- und Biologieräume. Da die Schule 2010 das Lehrerraumprinzip eingeführt hat, sind die einzelnen Unterrichtsräume sorgfältiger, liebevoller hergerichtet als üblich.