Oberhausen. . Unterricht mit sehr großen Gruppen ist an Gesamtschulen und Gymnasien in Oberhausen fast Alltag. In fast jeder dritten Klasse befinden sich 30 oder mehr Schüler. Die Gewerkschaft GEW übt an diesem Zustand Kritik und fordert kleinere Klassen. An Grundschulen besteht das Problem noch nicht.
In mehr als jeder dritten Klasse an Oberhausener Gesamtschulen werden 30 oder mehr Schüler unterrichtet. Auch an den hiesigen Gymnasien sitzen in knapp einem Drittel der Klassenräume 30 oder mehr Kinder und Jugendliche zusammen. Dies geht aus Zahlen hervor, welche die Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Ralf Witzel (FDP) hin veröffentlichte.
„Unserer Meinung nach leidet bei dieser Klassengröße die Unterrichtsqualität“, erklärt Stefan Schubert, Lehrer und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Oberhausen, gegenüber der NRZ. „Da ein steigender Anteil der Kinder auf den örtlichen Gymnasien eingeschult wird, gibt es zusätzliche Herausforderungen.“
9. und 10. Jahrgangsstufe betroffen
Nach dem vorliegenden Zahlenmaterial gab es mit Beginn des aktuellen Schuljahres 2013/14 insgesamt 50 Klassen an den vier Oberhausener Gesamtschulen, in denen 30 oder mehr Kinder unterrichtet werden. Das macht einen Anteil von 34,2 Prozent an allen Gesamtschulklassen aus. 34 Klassen, die auf diese Größe kommen, gibt es an den fünf Gymnasien in dieser Stadt – ein Anteil von 29,8 Prozent. „Die Angaben überfüllter Klassen kann ich für alle Schulformen nicht bestätigen,nur in den Klassen 9 und 10 der Gesamtschule und in der Klasse 9 des Gymnasiums kommen die Schülerzahlen auf und über die Höchstwerte (30)“, erklärt Bernhard Hamacher, Pressereferent der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf auf Anfrage.
„Dies liegt bei den Gesamtschulen vor allem daran, dass in den Jahrgangsstufen 9 und 10 erstmals wirksame Versetzungsentscheidungen ausgesprochen werden und in der 10 freiwillige Wiederholungen möglich sind“, versucht er einen Erklärungsansatz.
Bis zu 35 Schüler sind erlaubt
Nach der „Verordnung zur Ausführung“ des Schulgesetzes ist eine Überschreitung der maximalen Klassengröße, 30 Schüler, zulässig. Bis zu fünf Schüler darf diese betragen.
An den auslaufenden Hauptschulen in Oberhausen gibt es keine Klasse, die mehr als 30 Schüler umfasst.
Auch an den drei Realschulen in Oberhausen ist der Anteil von Klassen mit mehr als 30 Schülern vergleichsweise hoch, er liegt bei 27,5 Prozent. „Dieser Umstand gehört dringend geändert“, so Schubert.
An den Grundschulen ist das Problem überfüllter Klassenräume eher zu vernachlässigen. Nur in fünf Klassen an den insgesamt 36 Grundschulen werden 30 oder mehr Kinder unterrichtet.