Oberhausen. . Nach Kritik an der ambulanten Palliativversorung Oberhausen berichten weitere Leser über ihre Erfahrungen. Herzliche Aufnahme in der Ambulanz des St. Clemens Hospitals. Gute Betreuung durch Schmerzspezialisten.

Geschockt über den stundenlangen Todeskampf ihrer Mutter hatte Ariane Hollbach der Palliativversorgung des St. Clemens Hospitals eine schlechte Betreuung vorgeworfen. Jetzt meldeten sich Leser, die ebenfalls über ihre Erfahrungen mit dem Hospital bzw. der Palliativversorgung sprechen wollten.

Ein Jahr lang hatten Iris Vierke und ihre Schwester ihren schwer kranken Vater zu Hause gepflegt. Doch als sich sein Zustand vor wenigen Tagen verschlechterte, entschied sich die Familie, ihn ins St. Clemens Hospital bringen zu lassen. „Unser Vater hatte Wasser in der Lunge“, erklärt Iris Vierke.

Sterbebegleitung selbst nicht zugetraut

Gleich in der Ambulanz seien sie von der herzlichen Aufnahme angenehm überrascht worden. „Mein Vater erhielt sofort Schmerzmittel und kam zügig auf die geriatrische Station“, erzählt die 63-Jährige. Den Angehörigen seien sofort Stühle an sein Bett gestellt worden. „Die Schwestern brachten uns Kaffee und Tee, fragten stündlich nach, ob alles in Ordnung sei.“ Und ihr Vater habe laufend Medikamente erhalten. „Gelitten hat er garantiert nicht, Ärzte und Pflegekräfte haben sich rührend um ihn gekümmert.“ Letztlich sei ihr Vater so gestorben, wie er es sich gewünscht habe: „Er ist friedlich im Kreise seiner Familie eingeschlafen.“ Iris Vierke, selbst gelernte Altenpflegerin, sagt aber auch: „Uns war immer klar, dass wir unseren Vater, wenn es auf das Ende zu geht, ins Krankenhaus bringen – eine Sterbebegleitung in den eigenen vier Wänden, trauten wir uns nicht zu.“

Ambulantes Hospiz bietet Begleitung an

Eine Pflegefachkraft, die nicht genannt werden möchte, betont, dass eine Sterbephase über mehrere Stunden ein normaler Prozess sei. Außerdem würden zwar ausreichend Medikamente gegeben, um ein meist schmerzfreies Sterben zu ermöglichen. „Doch die Höhe der Dosis ist beschränkt, denn sonst würden wir die Grenze zur Sterbehilfe überschreiten.“

Das Ambulante Hospiz OB bietet Hilfe auf dem letzten Weg an: 0208-8101110.

Denn dabei hätte es in seinem Fall zu Komplikationen kommen können. „Und wir hatten ihm versprochen, dass er nicht ersticken muss.“ Dieses Versprechen habe die Familie dank des St. Clemens Hospitals nun halten können.

Schmerzfrei eingeschlafen

Gregor Jöhren und seine Frau Dagmar entschieden sich dagegen bewusst für einen anderen Weg: „Meine schwer krebskranke Frau wollte zu Hause sterben – und ich unterstützte sie dabei“, erzählt der 58-Jährige. Möglich sei dieser Weg nur durch die ambulante Palliativversorgung des St. Clemens Hospitals gewesen. „Wir sind über den Sterbeprozess gut aufgeklärt worden und wir hatten auch genug Medikamente zu Hause.“ Fast vier Wochen hätten Mediziner und Pflegekräfte ihn und seine Frau betreut. „Meine Frau hatte durch die Metastasen in ihrer Lunge Angst zu ersticken“, sagt Jöhren.

Doch diese Sorge habe ihr der Schmerzspezialist nehmen können. „Es kam genau so, wie er es ihr beschrieben hat: Sie ist schmerzfrei eingeschlafen – und ich war bis zum letzten Atemzug bei ihr.“ An die Betreuung durch das Palliativ-Team denke er mit „tiefer Dankbarkeit“ zurück.