Oberhausen. Die Oberhausener Grüne erleben den Abend der Kommunalwahlen ohne Euphorie oder Ärgernis, sondern entspannt. Rund 30 Grüne kommen zur Party ins Parteibüro, wo sie bei Mitbring-Buffet und Plauderrunde die Wahlergebnisse verfolgen. Trotz Stimmenverlust gibt man sich versöhnlich – sogar beim Essen.
Regelrecht verblüfft sind die Oberhausener Grünen, als die erste Prognose vom WDR bekannt gegeben wird: Landesweit seien 12 Prozent der Kommunalwahl-Stimmen an die Grünen gegangen, keine Verlust also zu 2009. „Sensationell“, sagt Sabine Lauxen, Oberhausens Umweltdezernentin und Grüne, im Parteibüro an der Paul-Reusch-Straße. Fraktionschefin Regina Wittmann eröffnet Minuten später das Mitbring-Buffet und eine entspannte, vollkommen unaufgeregte Wahlparty beginnt.
Rund 30 Grünen versammeln sich vor dem aufgeheizten Parteibüro zwischen Stehtischen und Strandstühlen, erst gegen 18.40 Uhr mit dem ersten Schnellergebnis zur EU-Wahl drängen die Politiker vor die Leinwand im Inneren. Über eigene Ergebnisse spricht man zunächst kaum, vermisst erst einmal die FDP. „Die sind bei den sonstigen Parteien“, hilft Peter Plew.
„Rein rechnerisch geht nur noch die Ampel“
Heike Laß, Kandidaten in Alt-Oberhausen, rechnet sich bald am Smartphone rot-grüne Mehrheiten in der Bezirksvertretung aus, während die Jüngeren am Stehtisch vor dem Parteibüro ihre gewonnen Stimmen vergleichen. Parteichef Andreas Blanke prüft am Smartphone im Sekundentakt die Schnellergebnisse: „Rein rechnerisch geht nur noch die Ampel“, also rot-grün-gelb.
Kommunalwahl in Oberhausen
Der vergleichende Blick geht immer zum BOB-Bündnis („Bob, der Baumeister“), das es zeitweise mehr Stimmen als Grün hat. Das wurmt. Mit zwischenzeitlich 8,6 Prozent geben sich die Grünen trotz Verlust im Vergleich zu 2009 aber zufrieden. Verärgerte Gesichter sucht man vergebens. Auch sonst gaben sich die Grünen versöhnlich: Zum Wahltag verzichteten sie sogar auf den Veggie-Day – zu veganen Muffins gab es Frikadellen.