Oberhausen. In einer ehemaligen Hinterhof-Werkstatt an der Helmholzstraße entsteht Kunst. Künstlerpaar Ik und Ich und Iris Schaitmann richten sich ein. Mischung zwischen Galerie und Kunstwerkstatt. Auch Lesungen können dort stattfinden. Produziert und verkauft werden Bilder, Skulpturen und Fotos.
Kunst statt Leerstand. Nach der für die City-Kultur guten Nachricht, dass Kir, die Kunstinitiative Ruhr, auf der Elsässer Straße ein neues Domizil gefunden hat, treten nun drei weitere Künstler an, die Innenstadt kreativ zu bereichern. In einer ehemaligen Werkstatt, erreichbar durch den Flur des Hauses an der Helmholzstraße 45 gegenüber der Sparda-Bank, hat das Trio ein Atelier eröffnet.
Von außen ist es noch völlig unsichtbar, Ik und Ich, das niederländisch-deutsche Maler-Ehepaar Jessy und Bernd Kirstein und die Künstlerin Iris Schaitmann, die vorwiegend Skulpturen baut und Fotos macht, haben noch kein „Haustürschild“ angebracht, das auf ihre neue Arbeitsstätte hinweist. Eine „Kunstperle“ soll entstehen, eine Mischung zwischen Galerie und Werkstatt auf dem erstaunlich großen Hinterhof. Man erreicht das Atelier durch den Hausflur.
"Noch dabei, uns einzurichten"
„Wir sind noch dabei, uns einzurichten“, sagt Bernd Kirstein. „Malen ist unsere Leidenschaft, wir lieben große Formate, und hier wird nun der Pinsel geschwungen“, stellt er die etwa 100 Quadratmeter große und schön helle neue „Kunstwerkstatt“ vor. „Wir haben kaufmännische Berufe, wollen hier vorwiegend an Wochenenden und wenn wir Urlaub haben arbeiten.“
Ein bisschen lässt sie sich schon erahnen, die Art-Landschaft, die entstehen soll. Jede Menge Pinsel, Farbrollen und Materialien, aber auch schon einige Bilder und Skulpturen sind ausgepackt. Ik und Ich arbeiten mit Sprühfarben, Acryl, Sand und Spachtelmasse. Ihre Bilder sind abstrakt und wirken dreidimensional. „Es entsteht eine Harmonie von Schichten und Farben“, sagt Jessy Kirstein. Manchmal stehe der Titel einer Arbeit bereits fest, bevor sie beginne, angeregt zum Beispiel durch „etwas, was man gelesen hat“. Ic und Ich lieben Lyrik. Rilke und Hermann Hesse stehen bei ihnen hoch im Kurs. Das Künstlerpaar hat deshalb vor, durchaus auch einmal einen literarischen Abend im neuen Atelier zu veranstalten. „Wir haben hier einen großen Kellerraum, dort können wir Stühle lagern.“ Beide wollen das Atelier so einrichten, dass, wer reinkommt, „Kunst mit allen Sinnen erleben kann“. Bernd Kirsten: „Die Atmosphäre ist für den Genuss entscheidend. Kunst in jeder Form ist Begegnung und das Leben ist ein Fest voller Farben.“
Eine Art Liebe auf den ersten Blick
Die Kunstwerke, die „im geordneten Chaos“ entstehen, verkaufen sie gern auch an Liebhaber. Wichtig ist ihnen dabei, eine Art Liebe auf den ersten Blick zwischen Bild und Käufer. „Ein Bild spricht an oder es ist Mist. Man kann es sich nicht schön trinken, und es braucht einen Platz, wo es atmen kann“, ist Bernd Kirstein überzeugt.
Wer sich für die Künstler und das neue Atelier interessiert, ist willkommen, sollte sich jedoch anmelden. 0177-3499444.