Oberhausen. Kir eröffnet eine neue Galerie auf der Elsässer Straße mitten in der Alten Mitte gegenüber dem Lichtburg-Filmpalast. Zur Feier des Mietvertrags gibt es drei Baustellen-Konzerte während der Internationalen Kurzfilmtage mit Skiffle, Jazz und Blues. Renoviert wird in Eigenleistung.
Selbst die Schließung ihrer Galerie an der Stöckmannstraße nach zehn Jahren hat ihnen die Motivation nicht geraubt. Auf jeden Fall werde es weitergehen, aber eben anders, kommentierten Mitglieder der Kunstinitiative Ruhr e.V. (Kir) die Schließung ihres angestammten Domizils am Altmarkt zum Ende des Jahres 2011.
Der Verein hat im Gdanska eine Durststrecke überstanden und jetzt ein neues Zuhause gefunden: Im ehemaligen Leerstand, Elsässer Straße 21, schräg gegenüber vom Lichtburg-Filmpalast, eröffnen die Kunst-Aktiven ein neues Atelier.
Jetzt geht’s an die Arbeit
„Wir haben zäh verhandelt und es geschafft, man ist uns finanziell sehr entgegen gekommen“, sagt Winfried Baar, der neue Kir-Vorsitzende. „Jetzt geht’s an die Arbeit wir renovieren in Eigenleistung.“ Entstehen soll ein Treffpunkt für Künstler und Kunst-Interessierte, der die „Alte Mitte“ beleben soll. Mit 125 Quadratmetern Ausstellungsfläche im hohen Raum und 40 Quadratmetern Neben- und Kellerräumen ist die ehemalige Apotheke ein idealer Ort, Kunst auszustellen. Hinzu kommt die sieben Meter lange Vitrine in der Passage des Europahauses und ein großes Schaufenster.
„Wir wollen hier nicht im eigenen Saft schmoren, das wäre langweilig“, sagt Baar. Vielmehr sieht das neue Kir-Konzept vor, Künstler und Künstlergruppen aus der Region, gern auch aus dem benachbarten Ausland einzuladen, die im Gegenzug auch mal Werke reiselustiger Kir-Künstler in ihren Räumen zeigen. „Wir haben alle ganz gut funktionierende Netzwerke“, bemerkt Hildegard Hugo, die zweite Vorsitzende.
„Mit 50 Euro pro Jahr ist man dabei“
Es sind neue Mitglieder hinzugekommen, alte geblieben. Sich die Raummiete zu teilen, ist weiterhin geplant. Doch die neuen Kirler setzen auch auf Förderer. „Mit 50 Euro pro Jahr ist man dabei“, sagt Baar. „Das ist ein Betrag, den sich viele gern leisten, um eine Kunstszene in der Stadt zu behalten.“
Das Gdanska am Altmarkt, das zum Überleben von Kir beitrug, soll trotz der neuen Galerie Kir-Partner leiben. Baar: „Wenn wir zum Beispiel eine große Gruppe, wie etwa unsere Freunde aus Wilhelmshaven einladen, können wir Arbeiten im neuen Atelier und im Gdanska gleichzeitig zeigen.“
Bevor die erste Vernissage in etwa einem Monat die neue Kunst- Ära in der City einleitet, gibt es erst einmal drei Baustellenkonzerte während der Internationalen Kurzfilmtage:
Jazz am Samstag, 3. Mai, Achim Jaroschek und Werner Meurer, Skiffle am Sonntag, 4. Mai, mit der Gruppe „4 Bier und 1 Rotwein“. Am Montag, 5. Mai, spielt die Peter Driesen Bluesband. Los geht’s immer um 20 Uhr. Für Getränke wird gesorgt.