Oberhausen. Pop-Art beflügelt zur Kreativität. Große Beteiligung am Wettbewerb. Die Preisverleihung findet am Sonntag um 13 Uhr in der Ludwiggalerie statt. Alle Beiträge werden in einer Ausstellung gewürdigt. Viele Bilder zitieren und interpretieren Warhols Themen und Techniken.

Die jungen Kreativen haben Spaß am Pop-Artisten Andy Warhol. Anders lässt es sich nicht erklären, dass sich über hundert Oberhausener Jugendliche – zwischen 14 und 21 Jahre alt – am Wettbewerb „Andy’s World now“ beteiligten. Sicher ging es ihnen auch darum, einen der begehrten Jugendförderpreise 2014 zu ergattern, doch die große Resonanz ist auch ein Beweis für den hohen Aufforderungscharakter des Themas.

Vielfalt ist Trumpf

Ob Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Foto oder Collage, ob Einzel- oder Gruppenarbeit, ob per Hand erstellt oder am Computer gefertigt – Vorschriften zur Art der Darstellung gab es praktisch keine. Umso interessanter und vielfältiger ist die Ausstellung besonders gelungener Werke, die im Rahmen der Warhol-Präsentation in der Ludwiggalerie einen eigenen Raum erhalten hat und bis zum 18. Mai nun mit besichtigt werden kann. Einer Bildschirm-Präsentation sei Dank können alle für den Contest eingereichten Arbeiten angesehen werden.

Wie würde Andy Warhol heute arbeiten, wie würde er sich kleiden, was wären seine Motive, welche politischen Themen griffe er auf und wie ginge er mit modernen Produktionstechniken um? Fragen, die die Teilnehmer des Wettbewerbs mit ihren Beiträgen beantworten. Ein Trend zeichnet sich dabei ab: Andy wäre ein Nutzer von Social Media, hätte ein Smartphone, einen Twitter-Account und Freunde auf Facebook.

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Junge Künstler imitierten seinen Stil

Doch längst nicht alle Arbeiten fantasieren Andy, der übrigens 1928 geboren wurde, ins Heute. Viele junge Künstler imitierten auch seinen Stil oder erhoben wie er Alltägliches zur Kunst. Da taucht zum Beispiel die Milka-Kuh auf, Titel: „Mutters Zitat: Gib dir Mühe und zeichne Kühe“.

„Viele Bilder zitieren und interpretieren Warhols Themen und Techniken“, sagt Meike Allekotte, Kuratorin der Warhol-Ausstellung. Auch Oberhausen kommt in der Jugend-Ausstellung vor, zum Beispiel als „Schulhof der Karnevalisten“, als „Gaso-Pop“ oder „Multi der Herzen“. Politische Statements gibt’s zum Ukraine-Konflikt oder zum Thema Armut, Schallplattencover wurden für Amy Winehouse oder Ray Charles gestaltet.

Wenn du Andy heute treffen würdest, was würdest du ihm sagen? Auch dazu gaben die meisten Wettbewerbsteilnehmer Auskunft. Hier eine Auswahl: „Welche Drogen nimmst du?“ „Was hältst du von meiner Interpretation?“ Oder: „Hey, kann ich ein Autogramm von dir haben?“ Schön ist, dass sich wieder Schüler aller Schulformen am Wettbewerb beteiligten und dass es neben den Geldpreisen auch Workshops zu gewinnen gibt.