Oberhausen. . OGM öffnet Eislaufhalle, HDO und Gartendom erstmals zum Tag der offenen Tür. In Osterfeld wächst im Leerstand eine einsame Kastanie munter weiter.

Viele Jahre haben die Osterfelder Eislaufhalle, Gartendom und HDO-Gebäude nur von außen gesehen, die Tage des lebendigen Innenlebens sind dort Geschichte: Das soll sich nach den Plänen des Oberhausener Gebäudemanagements (OGM) nun ändern.

Die Stadttochter hat die Problem-Immobilien gekauft, was für massive Kritik aufgrund der finanziellen Risiken sorgte. Beim Tag der offenen Tür am Sonntagvormittag gab es erstmals Einblicke zwischen Zerfall und Wiederaufbau.

In den Ecken raschelt es unheimlich

Gerade der Gartendom an der Vestischen Straße ist ein Aufreger-Gebäude. Die ehemalige Kohlemischanlage wurde zur Landesgartenschau umgebaut, diente als Gartencenter und Ausstellungsort der Körperwelten. Danach: Leerstand, Vandalismus, Scherben, Zerfall und ein desaströses Außenbild.

Schmierereien sind an den Wänden zu sehen. In den Ecken raschelt es unheimlich. Manchem Besucher blutete am Sonntag noch das Herz, obgleich im Außenbereich bereits aufgeräumt wurde.

„Hier hätte man früher einiges machen können“, murmelt ein Spaziergänger beim Streifzug im zur Hälfte abgesperrten Gebäude. „Vielleicht für Sportveranstaltungen, aber dazu braucht man einen mutigen Investor.“ Zuletzt ist der Gartendom samt HDO-Gebäude als Haupt-Ausbildungsstätte des NRW-Landesverbandes der Bauindustrie ins Gespräch gekommen.

Kinosaal und Glühbirnenkranz

Hoffnungsvolle Signale, die auch für das HDO-Gebäude gelten könnten. Hier beeindruckt vor allem der blaue Screening-Saal im ehemaligen Trickstudio, der viele Gedankenspiele zulässt. Der Saal wäre für mittelgroße Konzerte geeignet, das wiederum müsste aber mit Brandschutzauflagen abgestimmt werden. Es geht insgesamt um 9000 Quadratmeter. Viele Besucher schauten in verborgene Bereiche: auf einen Kinosaal mit breiten Sitzschalen und Garderobenspiegel, die mit Glühbirnenkränzen ummantelt sind. Die Investorensuche ist zunächst bis Herbst 2015 vorgesehen. Sollte diese nicht erfolgreich sein, wird hier wohl über Wohnungen nachgedacht.

Bereits weiter ist man bei der ehemaligen Eislaufhalle, die sich als Inline-Skaterhockeyhalle etablieren soll. Die Umbaukosten betragen 500.000 Euro. Gebäudeunterhaltskosten an anderen Sportstätten sollen durch die Zentralisierung eingespart werden.

Im Gartendom hat sich indes die Natur einen Platz zurückerobert. Trotz Schutt und Vandalismus: Eine einsame Kastanie wächst im leerstehenden Gebäude seit zehn Jahren unbeirrt vor sich hin.