Oberhausen. Bürger diskutierten beim Spiel- und Sportwochende in Sterkrade am WAZ-Mobil über den seit Kurzem massiven Erwerb von Häusern durch die OGM. Es gab viel Kritik an dem hohem Risiko, das damit verbunden sei. Wolfgang Große Brömer (SPD) verteidigte die Entscheidungen: “Sie waren kein Schnellschuss.“
Geht die 100-prozentige Stadttochter, das Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), beim Aufkauf sogenannter Problem-Immobilien ein zu hohes Risiko auf Kosten von Steuergeldern ein?
Beim Sterkrader Spiel- und Sportwochenende stand nicht nur Aktivität auf dem Plan, sondern auch eine rege Diskussion: Am WAZ-Mobil moderierte Redakteurin Stephanie Weltmann eine Gesprächsrunde, die sich mit den Einkäufen der OGM beschäftigte, Wolfgang Große Brömer (SPD) und Willi Hausmann (CDU) nahmen Stellung.
Hilft eine Straßenbahnschleife?
Hausmann zeigte sich verwundert über den massiven Aufkauf der Immobilien vor der Kommunalwahl. „Es ist wichtiger, für private Investoren einen akzeptablen Rahmen zu schaffen“, sagte Hausmann mit Blick auf die Alternativen. „Wir sind nicht grundsätzlich dagegen, aber nicht mit fremdem Geld.“
Ein Gebäude, um das es dabei geht, steht direkt im Sterkrader Kern. Der Kaiser-und-Ganz-Bau soll abgerissen werden. Die nun leerstehende Immobilie beherbergte einst eine Filiale der Textilkette Kik und ist mittlerweile in einem schlechten Zustand. An gleicher Stelle könnte nun ein modernes Gebäude entstehen. „Mit Gewerbe in der unteren Etage und barrierefreien Wohnungen in den oberen“, so Große Brömer. Er kann die Kritik nicht verstehen. „Zahlreiche private Investitionen sind fehlgeschlagen. Wir mussten die Reißleine ziehen.“
Albert Karschti vom „Bündnis Oberhausener Bürger“ erschien mit einem Plakat der Oberhausener Edition von „Monopoly“ und fragte: „Was ist als nächstes dran?“
Furcht vor Leerstand
Investitionen von außerhalb wünschen sich auch einige Passanten. Zugleich gibt es die Furcht vor einem dauerhaften Leerstand. Scherben, Dreck und beschmierte Wände schrecken ab. Der lange schon leerstehende Gartendom in Osterfeld wurde hier als Negativbeispiel genannt.
In Sterkrade beschäftigt die Bürger die mögliche Öffnung der Steinbrinkstraße. Große Brömer: „So kann die Innenstadt direkt mit dem ÖPNV angebunden werden.“ Hier geht es auch um eine mögliche Schleife der Straßenbahn oder von E-Bussen durch den Kern, wenn der Center Point abgerissen wird. „Dieser ist nach dem heutigen Städtebau kein Highlight mehr“, sagt Große Brömer. Zuletzt wurde diese Immobilie als Bremsklotz für die Suche nach Investoren für das Kaiser-und-Ganz-Gebäude angesehen.
Bei einer Fortführung der Straßenbahn gab es zuletzt starke Vorbehalte, da die Wartung der Bahnen durch Verkehrsbetriebe der Nachbarstädte nicht gesichert sei.