Oberhausen. Die Stadt Oberhausen meldet bereits über 150 Interessenten für die 82 Häuser in der Neubau-Siedlung am Rechenacker. Der städtische Energieversorger EVO baut eine Holzpellets-Heizanlage für ein besonderes Nahwärme-Netz. Die Stadtsparkasse lockt mit guten Konditionen.
Die RWO-Gebäude sind abgerissen, das ehemalige Stadion ist planiert, der Schutt abgeräumt – nun können die Baufahrzeuge anrücken: Im nächsten Frühjahr soll auf der ehemaligen RWO-Trainingsstätte eine neue Siedlung aus Einzel- und Doppelhäusern entstanden sein. Schon jetzt haben sich nach Angaben der Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) mehr als 150 Interessenten gemeldet – für 82 Grundstücke dieses modellhaften Bauprojekts.
Das Landwehr-Stadion war eine der geschichtsträchtigen Sportanlagen Oberhausens. Das nach dem Abriss entstandene Bauland von 33.621 Quadratmetern ist die letzte zusammenhängende Fläche dieser Größe in Alt-Oberhausen.
Größtes Bauland im Stadtteil
Wie vom Rat beschlossen und im Sportentwicklungsplan vorgesehen, kommt der Erlös aus der Grundstücks-Vermarktung der Sanierung der Außensportflächen zugute, sagt Immobiliendezernent Jürgen Schmidt. OGM-Chef Hartmut Schmidt stellt in Aussicht: „Von den rund sechs Millionen Euro, die nach den Erschließungskosten bleiben, können wir zehn Sportplätze herrichten.“
Die Grundstückspreise im Neubaugebiet betragen 300 Euro pro Quadratmeter. Die Grundstücke sind zwischen 300 und 700 Quadratmeter groß. Von zwei Seiten wird das Wohngebiet erreichbar sein, Durchgangsstraßen gibt es nicht.
Anbindung an Busse und Innenstadt
Die Sportanlage Landwehr wurde ab 2013 zurückgebaut, damit das Gelände vermarktet werden kann. Die RWO-Kicker trainieren und spielen heute an der Lindnerstraße.
Fürs Wohnen am Rechenacker spricht nach Meinung der Beteiligten: die Lage inmitten eines gewachsenen Wohngebiets, die Anbindung an den Nahverkehr, die Nähe zum Einzelhandel, zur Innenstadt oder zum Ruhrpark.
Auch wenn es bereits über 150 Interessenten gibt, soll noch ein Informationstag organisiert werden. Wer Näheres zu dem Neubauvorhaben wissen möchte, wendet sich an die OGM: 594 74 09 (Frank Lennerth), 594 74 03 (Michael Lorenz).
Gleich mehrere Punkte sind bei dem Bauprojekt modellhaft. So arbeiten OGM, Stadtsparkasse, Rathaus, der Energieversorger EVO und die Wirtschaftsbetriebe konzentriert zusammen. Neu ist auch das Nahwärmenetz der EVO: Die Versorgung mit Wärme und warmem Wasser erfolgt über eine Holzpellets-Heizanlage.
Häuser entsprechen modernsten Energiespar-Anforderungen
Für den Anschluss sind pro Wohneinheit einmalig 10.717 Euro zu zahlen. „Die reinen Heizkosten liegen dann bei etwa 70 Euro pro Monat“, sagt EVO-Vorstand Bernd Homberg. Der günstige Heizpreis ist möglich, weil die Häuser modernsten Energiespar-Anforderungen entsprechen. Im Vergleich zu neuen Erdgasheizungen werden außerdem 140 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Und auf Wunsch können Photovoltaikanlage nachgerüstet werden.
Die Stadtsparkasse wirbt mit besonderen Konditionen. Sparkassenchef Bernhard Uppenkamp: „Lange Zinsbindung, gute Angebote der NRW-Bank und der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Sondertilgung bis zu zehn Prozent des Ursprungsbetrags pro Jahr, tilgungsfreie Zeit bis zu zwei Jahren, kostenfreies Rücktrittsrecht innerhalb von sechs Monaten nach Kreditabschluss, keine Wertschätzungsgebühren.“