Oberhausen. . Die Repräsentanten der Oberhausener Kirchen und Stadtvertreter sehen die Lage in der ukrainischen Partnerstadt angespannt. Saporoshje, die sechstgrößte Stadt der Ukraine, liegt nur 300 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. „Multi“-Organisator Wolfgang Heitzer steht in ständigem Kontakt.

Mit Sorge blicken die obersten Vertreter der beiden großen Kirchen in Oberhausen auf die Lage in der ukrainischen Partnerstadt Saporoshje, die nur 300 Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegt. Auch die Stadtspitze zeigt sich betroffen über die zunehmend instabil werdende Lage im Osten der Ukraine.

„Es gab bisher einzelne pro-russische Demonstrationen, aber keine dramatischen Einsätze“, weiß Apostolos Tsalastras. Der Kulturdezernent spricht von „einer gespannten Ruhe“ in Saporoshje. Wolfgang Heitzer, der für den Sommer die „Multi-“Begegnung vorbereitet, stehe im ständigen Kontakt mit der Partnerstadt.

In ihrem Grußwort zu Ostern schreiben Joachim Deterding, Superintendent der evangelischen Kirche Oberhausen, und Peter Fabritz, Stadtdechant der katholischen Kirche folgendes:

„Viele Menschen in Oberhausen haben Bekannte, Freundinnen und Freunde in unserer Partnerstadt Saporoshje. In den 28 Jahren der Städtepartnerschaft sind durch ungezählte Besuche vielfältige persönliche Verbindungen gewachsen. Umso mehr erschrecken die Nachrichten, die aus der Ukraine in den vergangenen Wochen zu hören waren: Schüsse in den Straßen, besetzte öffentliche Gebäude, Kriegsgefahr.

Eintreten für Versöhnung

Das Osterfest ist das Fest der Hoffnung. Am Ende hat das Leben über den Tod gesiegt, war die verwundbare Liebe des Mannes aus Nazareth stärker als die Gewalt, mit der der römische Staat gegen die Verkündigung des Wanderpredigers vorging, dessen stärkste Waffen seine Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit waren.

Das Leben ist stärker als der Tod. Alles, was Lebensmöglichkeiten eröffnet, ist auf Dauer stärker als die kurzfristige ‘Nimm was du kriegen kannst’-Mentalität, die uns heute an so vielen Stellen begegnet.

Wir brauchen Hoffnung. Wir leben von Hoffnung. Nicht von der Hoffnung auf die Erfüllung all unserer materiellen Wünsche, sondern von der Hoffnung darauf, dass unser Leben einen tieferen Sinn hat.

Jesus wusste das und hat mit seinem Leben, mit seinem Tod, mit seiner Auferstehung diese Hoffnung in uns geweckt: dass nicht alles in unserem Leben vergeblich ist. Dass da ein Gott ist, der unser Leben geteilt, der unseren Tod erlitten hat, der aber durch den Tod nicht besiegt werden konnte. Unsere Hoffnung ist, dass das Leben stärker ist als der Tod, die Gerechtigkeit dauerhafter als die Gewalt, der Frieden mächtiger als der Hass.

Wir denken in unseren Gebeten viel an die Menschen in den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Erde, an unsere Freunde in Saporoshje natürlich vor allem, aber auch an Syrien und Afghanistan und all die anderen Orte, an denen Menschen leiden und sterben.

Es ist und bleibt unsere Aufgabe, immer und immer wieder für Versöhnung und Frieden einzutreten und so den Menschen etwas von der göttlichen Hoffnung zu vermitteln, die aus dem Ostergeschehen kommt. Gott will, dass wir leben.“