Oberhausen. . Kindertageseinrichtung St. Josef in Buschhausen nimmt an dem Programm „Agenda Kindergarten Oberhausen“ teil. Ein frisch angelegtes Hochbeet mit Gemüse und Kräutern lehrt spielerisch den Umgang mit Ressourcen.

Hier ist richtig was los: In der katholischen Kindertageseinrichtung St. Josef in Buschhausen nehmen Eltern und Erzieherinnen Schaufel, Hacke und Rechen in die Hand, um ein Hochbeet im Außengelände zu errichten – natürlich mit tatkräftiger Unterstützung der vielen kleinen Gartenhelfer. Denn die Einrichtung nimmt an der sechsten Runde des Zertifizierungsprogramms „Agenda Kindergarten Oberhausen“ teil, um in einem Jahr mit verschiedenen Bildungsprojekten eine nachhaltige Kita zu gestalten.

„Erst seit knapp vier Monaten nehmen wir an dem Programm teil und haben uns für dieses Jahr eine Menge vorgenommen“, sagt Waltraud Hitzmann, Leiterin der Kindertageseinrichtung St. Josef. Daher sei es besonders wichtig, dass die Eltern bei der Umsetzung die treibende Kraft seien. „Da muss ich manchmal Überzeugungsarbeit leisten, aber wir müssen alle mit ins Boot nehmen, um die Ideen zügig umzusetzen“, erzählt Hitzmann.

Natürlichen Prozess des Wachsens näherbringen

Ziel sei es, den Kindern den natürlichen Prozess des Wachsens und einen schonenden Umgang mit den Ressourcen spielerisch näherzubringen. Auch Sabine Lauxen, Umweltdezernentin und Leiterin der lokalen Agenda, hilft dabei tatkräftig mit: „Der Bau des Hochbeetes fördert nicht nur die Gemeinschaft, sondern sensibilisiert die Kinder frühzeitig für eine gesunde Ernährung.“ Aus diesem Grund haben sich auch die Eltern für das Thema Bewusstseins- und Umweltbildung entschieden.

„Viele Kinder wissen gar nicht, wo die Lebensmittel herkommen oder wie Petersilie überhaupt schmeckt“, sagt die Mutter Anja Delberg. Da müsse sich dringend etwas ändern, sind sich die Eltern einig.

18 Agenda-Kindergärten in Oberhausen

„Bislang gibt es bereits 18 Agenda-Kindergärten in Oberhausen – mit der Entwicklung sind wir zufrieden“, sagt Robert Oberheid, Leiter des Agenda-Büros. Seit 2005 nehme Oberhausen an dem Zertifizierungsprogramm teil und die Nachfrage von Kindergärten steige seitdem. „Jede Kita kann sich bei uns bewerben und sich nach einem Jahr mit dem Titel ‘Agenda Kindergarten’ schmücken“, erzählt Oberheid.

Dazu müsse die Einrichtung aber ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm entwickeln, das er regelmäßig überprüfe: „Die Eltern bilden Projektteams und überlegen sich zu einem Thema kindgerechte Bildungsprojekte.“ Dadurch solle den Kleinen die Nachhaltigkeit anschaulich vermittelt werden. „Damit das möglichst gut klappt, unterstützen wir jede Einrichtung einmalig mit 500 Euro“, sagt der Leiter.

Häufig auf Spenden angewiesen

Die Eltern und Erzieherinnen haben sich für dieses Jahr noch viel vorgenommen: „Als nächstes soll ein Insektenhotel, ein Wasserspielplatz und ein Kompost gestaltet werden.“ Da müsse auf jeden Cent geachtet werden. „Häufig sind wir auf Spenden angewiesen, aber was wären wir bloß ohne die Unterstützung der vielen Eltern“, freut sich Hitzmann beim Anblick des fertiggestellten Hochbeetes.