Oberhausen. Der Ausbau des Betreuungsplatz-Angebots für die ganz kleinen Kinder führt zu neuem Stress bei Eltern aus Oberhausen. Sie melden aus Sorge um Plätze für die Älteren ihre Kleinen nun deutlich früher an. Denn viele Träger haben ihre Plätze für unter Dreijährige derartig erweitert, dass es eng für die älteren wird.
Immer mehr Eltern in Oberhausen fühlen sich inzwischen genötigt, ihren Nachwuchs weit früher in einer Kindertageseinrichtung anzumelden als geplant. Und auch in den Nachbarstädten laufen Familien Sturm, weil sie keine Kindergartenplätze für ihre über dreijährigen Kinder bekommen. Denn viele Träger haben ihre Plätze für unter Dreijährige derartig erweitert, dass es eng für die älteren wird.
Die Wiedereinführung der späteren Einschulung verschärft die Situation. So wurde der Einschulungsstichtag von der Landesregierung vom 31. Dezember auf den 30. September zurückgeführt. Damit verbleiben deutlich mehr Kinder als geplant ein weiteres Jahr in ihren Kindertageseinrichtungen.
Nur noch Zweijährige aufgenommen
Die Stadt Oberhausen sieht sich dennoch gut aufgestellt: „Damit allen Eltern ein Angebot gemacht werden konnte, verständigten sich alle Träger für das laufende Kindergartenjahr auf eine vorübergehende Ausweitung“, erläutert Stadtsprecher Martin Berger. Damit habe man zusätzlich 360 Kindern über drei Jahren ein Platzangebot machen können.
Durch den staatlich geförderten Ausbau für Kinder unter drei Jahren hat sich aber auch vor Ort die Situation deutlich verschoben. Von 80 Kindertageseinrichtungen bieten nur noch 67 – parallel zu den U3-Plätzen – eine Aufnahme ab dem dritten Lebensjahr an. 13 Einrichtungen entschieden sich für eine generelle Aufnahme ab zwei Jahren. Kinder ab drei Jahren können nur bei einem Wegzug von Familien aufgenommen werden.
U3-Plätze nur für kleine Kinder
Falls Kindertageseinrichtungen noch freie Plätze für Kinder unter drei Jahren melden – mit Kindern über drei Jahren können diese nicht belegt werden. Der Bundesrechnungshof hat die Zweckbindung der U3-Investitionsförderung betont.
Damit dürfen die so geschaffenen zusätzlichen Plätze ausschließlich mit Kindern dieser Altersgruppe belegt werden.
Noch vereinzelt Plätze frei
Auf Nachfrage räumt Berger ein, dass sich etliche Eltern beim Kinderpädagogischen Dienst melden, weil sie befürchten, sie würden keinen Ü3-Platz erhalten. „Das bezog sich bislang aber nur auf die jeweilige Wunscheinrichtung“, beruhigt der Sprecher. Jeder Einzelfall sei von der Stadt begleitet worden, bis für alle eine Kita gefunden worden sei. Dies kann Andreas Ronig vom Oberhausener Jugendamtselternbeirat nur bestätigen.
Und so empfiehlt Martin Berger: „Eltern sollten sich für das kommende Kindergartenjahr frühzeitig über die Angebotspalette in ihrem Umfeld informieren und sich nur dort anmelden, wo ihrem Bedarf entsprochen werden kann.“
Im noch laufenden Kindergartenjahr 2013/14 bietet die Stadt 1323 U3-Plätze sowie 5028 Ü3-Plätze an. Vereinzelte Plätze für Kinder unter und über drei Jahren (auch in der Tagespflege) seien sogar noch frei.
Im Jahr davor waren insgesamt 1019 U3-Plätze und 4999 Ü3-Plätze im Angebot.