Oberhausen. Schon werden im alten Liricher Schulgebäude Wände eingerissen und Türdurchbrüche verbreitert, diese Woche beginnen die Ausschachtungsarbeiten für die neue Halle. Ende Juli soll Einzug sein

Die Abbruchwerkzeuge kreisen bereits im Verwaltungs- und Klassentrakt der ehemaligen Hauptschule Lirich – Wände werden eingerissen, Türdurchbrüche verbreitert: Bis Ende Juli soll auf dem Gelände der neue Standort für das inzwischen mehr schlecht als recht an der Tackenbergstraße untergebrachte Stadtarchiv fertig sein.

Auf knapp eine Million Euro beläuft sich die Kostenschätzung für die Gesamtbaumaßnahme, die neben Umbau und Sanierung der früheren Schule auch den Anbau einer zweigeschossigen Halle umfasst. Diese muss besondere klimatische Ansprüche erfüllen, weil dort Dokumente, Filme und Kunstwerke eingelagert werden. Beauftragt hat die OGM ein bewährtes Konsortium Oberhausener Handwerker unter Federführung von Geese-Bau.

Lagerräume für Archivmaterial

Mit der Verlagerung des Archivs ist eine Vergrößerung der Einlagerungsfläche von derzeit gut 1000 auf dann mehr als 1700 Quadratmeter verbunden. Im ehemaligen Schulgebäude an der Eschenstraße 60 sollen im Erdgeschoss Büroräume für die Archiv-Mitarbeiter sowie ein Lesesaal und eine Bücherei für Besucher entstehen. Außerdem wird es dort Lagerräume für Archivmaterial geben. Die Toilettenanlagen werden saniert und behindertengerecht umgestaltet, ebenso wird ein Aufzug eingebaut, der für Barrierefreiheit sorgen soll.

Auch im Obergeschoss werden Archivräume entstehen, außerdem ein Sozialraum sowie Ausstellungsflächen, die auch für Veranstaltungen genutzt werden können. Das Kellergeschoss wird zur Archivierungsfläche.

Neues „Gedächtnis der Stadt“

Diese Woche beginnen die Ausschachtungsarbeiten für die neue Halle. Dort sollen im Erdgeschoss Lagerräume für historische Dokumente, für Kunstgegenstände der Ludwiggalerie sowie das Filmarchiv der Internationalen Kurzfilmtage entstehen, im Obergeschoss eine Rollregalanlage mit 2800 laufenden Metern Regalfläche.

Zusätzlich werden im Zuge der Gesamtbaumaßnahme die Elektroinstallation, Beleuchtung und EDV auf den neuesten Stand gebracht sowie eine Brand- und Einbruchmeldeanlage installiert. „Dann können wir das Erbe und Gedächtnis unserer Stadt wieder angemessen verwahren“, sagt OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt mit Blick auf den maroden Zustand des derzeitigen Archivgebäudes.

Das neue „Gedächtnis der Stadt“ wird wohl auch einen besonderen Platz im Gedächtnis von OGM-Baumanager Dietrich Sevenheck einnehmen: Seit er im September 1978 beim städtischen Hochbauamt anfing, hat er Verantwortung für viele Bauprojekte der Stadt mitgetragen. Das Archiv ist nun das letzte, das der 64-Jährige mitvorbereitet hat: Am morgigen 1. April geht er in den Ruhestand.