Oberhausen..
Für knapp eine Million Euro will das Rathaus das Stadtarchiv erneuern. Geplant ist ein Umzug von der Tackenbergschule im Norden in die ehemalige Hauptschule Lirich an der Eschenstraße. Das ehemalige Schulgebäude soll innerhalb von sechs Monaten umgebaut und erweitert werden. Im Sommer 2014 soll das Archiv dann neu eröffnen. Kosten: 995.000 Euro.
Möglich ist diese Investition auch, weil das „Haus der Jugend“ im Marienviertel abgerissen wird – und deshalb dort eingeplante Renovierungsgelder frei werden.
Bisheriger Gebäudekomplex ist zu klein, nicht barrierefrei und marode
Der bisherige Standort des Stadtarchivs ist seit Jahren ein Ärgernis. Dieser Gebäudekomplex der Tackenbergschule ist mit rund 1000 Quadratmetern zu klein, nicht barrierefrei und längst an vielen Stellen marode und undicht. In den Wintermonaten dringt immer wieder Wasser ins Gebäude, das Archiv droht Schaden zu nehmen. 335.000 Euro hätte die Sanierung nach Angaben der OGM gekostet. Der Umzug hilft auch, dass Gelände zu vermarkten: Da die Tackenberg-Grundschule mit den Sommerferien 2014 aufgegeben wird, können auf dem Gelände Wohnhäuser gebaut werden.
Vier Standorte hatte die Stadt zur Wahl. Fachleute plädierten für historische Orte, etwa das alte Rathaus Sterkrade, die geschlossene Hauptschule Eisenheim oder für den ehemaligen Schachtturm auf dem Gelände der Zeche Sterkrade. Doch sie fielen durch die Prüfung: Zu klein, belegt oder schlechte statische Voraussetzungen. Für einen repräsentativen Neubau an zentraler Lage soll wiederum das geeignete Grundstück gefehlt haben.
1700 Quadratmeter Nutzfläche
Deshalb machte die ehemalige Hauptschule Lirich das Rennen. Das Gebäude soll saniert und barrierefrei gemacht werden, ein neues Magazingebäude wird errichtet. Rund 1700 Quadratmeter Nutzfläche hätte das Stadtarchiv dann. Es besteht auch Platz fürs Frauenfriedensarchiv oder das Archiv der Kurzfilmtage. Die Lösung wird im Rathaus als „optimal“ bezeichnet.
Einen Winter muss das Archiv also noch an der Tackenbergschule ausharren. Der Bestand wird mit Schutzmaßnahmen „in vertretbarem Ausmaß“ gesichert, heißt es.
Neben Einsparungen durch den Abriss des Jugendzentrums (350.000 Euro) ist der Umzug zum Teil kreditfinanziert, zum Teil werden Mittel eingesetzt, die durch eine verschobene Straßenbaumaßnahme freigeworden sind.