Oberhausen. . Für den Unterhaltungsabend „Königshardter Klassik“ haben „Die Kochjungs“ in Oberhausen wieder Delikates zubereitet. Und auf der Bühne garnieren das eine Big Band und ein Streichquartett mit flotter Musik.

Kerzenschein sorgt im evangelischen Gemeindesaal in Königshardt für gediegene Atmosphäre. „Königshardter Klassik“ nennt sich die Veranstaltung. Und was hier an kulinarischen Genüssen und an Hörvergnügen serviert wird, passt so gar nicht in unser von Fast Food und elektronischer Musik gekennzeichnetes Zeitalter.

So ähnlich muss man sich die Atmosphäre in den Ballsälen der feinen Hotels US-amerikanischer Metropolen nach dem Zweiten Weltkrieg vorstellen, im „New Yorker“ oder im „Waldorf Astoria“ in New York zum Beispiel: Eine hochkarätige Big Band, Count Basie etwa oder Stan Kenton, spielt für die, die es sich leisten können, zu Tanz und Unterhaltung auf. Und die Hotelküche serviert in den Spielpausen ihre Delikatessen.

Erlös ist für die Jugendarbeit

Das Schönste in Königshardt aber ist: Man muss nicht betucht sein, um sich einen solchen Abend leisten zu können. Außerdem ist der Erlös (im Vorjahr 4 200 Euro) für einen guten Zweck, für die Jugendarbeit der evangelischen Gemeinde.

Die Kochjungs und ihr Drei-Gänge-Menü

Als Vorspeise wurde ein „Rate-doch-mal-was-das-ist-Süppchen“ serviert, eine Rote-Beete-Suppe nämlich, mit Holundersaft versüßt und mit Ingwer abgeschmeckt.

Das Hauptgericht war ein „Roastbeef im Würzmantel“, im Ganzen gebraten, in kräftiger Bratensoße serviert, dazu Rosmarin-Kartoffelecken und Prinzessböhnchen mit würzigen Schinkenstreifen.

Den dritten Gang bildete eine Grillage-Torte, handgemacht, mit fruchtigem Erdbeerspiegel.

Der Eintritt betrug 25 Euro. Nur Getränke waren nicht frei. Wer eine Flasche Wein bestellte, für den kostete der vierstündige Abend mit Partnerin rund 60 Euro.

Die Kochjungs suchen Verstärkung. Interessenten melden sich unter 0208/6 25 75 07.

Im Ge­gensatz zum Vorjahr ist nicht klassische Musik zu hören, sondern gehobene Unterhaltungsmusik. Den musikalischen Anfang macht die 20-köpfige „Home Town Big Band“ unter Leitung von Tim Neuhaus, der auch durch den Abend führt. Nach fünf oder sechs Titeln wird Pause gemacht. Eifrige Helferinnen, die Frauen der Gruppe „Die Kochjungs“, tragen die Vorspeise auf. Jetzt haben die 120 Zuhörer an den geschmackvoll gestalteten Tischen Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Dann betreten vier junge Damen den Saal. Für sie gibt es eine zweite Bühne. Das Streichquartett Joker spielt aber auch nicht Klassik, sondern demonstriert, dass man in dieser Besetzung auch flotte Musik machen kann. „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, bekannt durch Hildegard Knef, oder „Let It Be“ von den Beatles zum Beispiel.

Jetzt ist das Hauptgericht dran. Zeit, um mit Chefkoch Horst Süselbeck zu sprechen. „Wir haben Freitag nachmittag mit den Vorbereitungen angefangen, waren am späten Abend fertig“, erzählt er. Vom rastlosen Wirken der zehn Männer und ihrer Frauen in der halb-professionellen Großküche des Gemeindehauses – einschließlich Kühlhaus – merkt man nichts. Dabei ist es eine Kunst, 120 Gerichte für alle warm zu servieren.

Nach dem Hauptgang entfaltet die Big Band mit „Strangers in The Night“ (mit Sänger Stefan Kaminski) oder dem Elton-John-Titel „Can You Feel the Love Tonight“ (Kaminski im feinen Duett mit Anna Jobs aus Münster) ihren warmen Bläser-Sound. „Toll, was die Männer da organisiert haben“, schwärmt Zuhörerin Ursula Mulia aus Sterkrade. Dabei hat sie den musikalischen Nachtisch mit „Moon River“ und dem schmissigen „Hey Big Spender“ da noch gar nicht gehört.