Oberhausen. Blues am Altmarkt. Das war das Konzept der „Deutsch-Polnische Blueswoche“ im Gdanska. In diesem Jahr dürfen aber nicht mehr nur deutsche oder polnische Künstler auftreten, das Festival wird international. Deshalb tritt nun auch der erste Künstler aus der Heimat des Blues auf.
Big Daddy Wilson verkörpert den US-amerikanischen Blues wie kaum ein anderer Künstler. Der wuchtige schwarze Sänger mit der kräftigen Bariton-Stimme wuchs in den Südstaaten auf und hat die Musik im Blut. Und obwohl er erst in Deutschland begann Blues zu spielen, hat seine Musik einen unverwechselbaren, amerikanischen Klang.
Öffnung für alle Nationen
„Big Daddy Wilson ist der erste Amerikaner, der bei unserer Blueswoche auftritt“, sagt Festival-Mitgründer Jürgen Reinke nicht ganz ohne Stolz. Möglich wurde die Verpflichtung des Amerikaners durch eine Neuausrichtung der Blueswoche. Das Festival, 2011 als deutsch-polnische Blueswoche gestartet, ist in diesem Jahr zum ersten Mal ein internationales Blues-Festival.
„Wir wollten unsere Künstler frei wählen, ohne auf die Nationalität achten zu müssen“, sagt Reinke. Insgesamt treten zwischen Dienstag, 11. März, und Samstag, 15. März, fünf Musiker im Gdanska am Altmarkt auf. Den Auftakt macht am Dienstag Dennis Hormes. Und obwohl der erst 32 ist, kann er auf eine lange Karriere zurückblicken. Er spielte bereits als Gitarrist von „The Boss Hoss“ und arbeitete mit den Hip-Hoppern von „Fettes Brot“ zusammen. Seine Band und er mixen klassischen Blues auf unkonventionelle Art mit Rock und Country-Elementen.
Der Blues der DDR
Am Mittwoch, 12. März, spielt dann mit Peter Driessen ein gebürtiger Oberhausener. Und obwohl er schon auf großen Veranstaltungen, wie dem Düsseldorfer Kö-Fest aufgetreten ist, sind die Blues-Clubs seine eigentliche Heimat. Nach dem Auftritt von Big Daddy Wilson am Donnerstag, 13. März, spielen am Freitagabend die niederländischen Blues-Veteranen von Flavium.
Den Abschluss macht dann am Samstag, 15. März, das Mike Seeber Trio. Musikalisch orientiert der Magdeburger sich an den großen Blues-Bands der DDR wie Monokel oder Engerling und mischt deren Musik mit texanischen Blues-Elementen. Veranstalter Reinke grinst: „Wo findet man schon so eine Mischung?“