Oberhausen. . Er ist Blues pur. Big Daddy Wilson brachte das Flair des klassischen Blues nach Oberhausen. Im ausverkauften Gdanska begeisterte er mit seiner tiefen und unverwechselbaren Soul-Stimme. Auf eine große Show setzte Big Daddy Wilson aber nicht.

Das Licht ist gedimmt und die Menschen schweigen erwartungsvoll als er mit ein paar Minuten Verspätung die Bühne betritt. „Hallo, mein Name ist Wilson. Man nennt mich Big Daddy“, begrüßt der Blues-Musiker mit der tiefen Stimme und der dunklen Sonnenbrille seine Zuhörer in feinstem amerikanischen Englisch. Big Daddy Wilson ist da - und mit seiner wuchtigen Soul-Stimme hat er das Gdanska schon nach ein paar Takten fest im Griff.

Aus dem Heimatland des Blues

Dutzende Menschen sind am Donnerstagabend in die Kneipe am Altmarkt gekommen um den heimlichen Star der „Internationalen Blueswoche“ im Gdanska zu sehen. Denn kaum jemand verkörpert den klassischen Blues so sehr wie Big Daddy Wilson. Wilson stammt aus den Südstaaten der USA, dorther, wo der Blues einmal entstanden ist. Und dank seines massigen Körpers hat der farbige Musiker eine tiefe Bariton-Stimme, mit der er jeden Zuhörer einfangen kann. Wer Big Daddy sieht, weiß, dass es eine gute Entscheidung war, die Blueswoche im Gdanska für internationale Künstler zu öffnen. In den vergangenen Jahren war es noch ein deutsch-polnisches Blues-Festival.

Einfach nur gute Musik

Big Daddy Wilson macht keine große Show. Während des ganzen Konzerts sitzt er ganz ruhig auf der Bühne und macht einfach gute Musik. Unterstützt wird er dabei unter anderem vom deutschen Gitarristen Kai Strauss, dessen tolle Solos die perfekte Ergänzung für Wilsons Musik liefern.

Konzert

Am Samstag, 15. März, endet die Internationale Blueswoche mit einem Konzert des „Mike Seeber Trio“ im Gdanska. Der Auftritt beginnt um 21 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro.

Mike Seeber ist der Gewinner der renommierten „German Blues Challenge“. Bekannt ist er vor allem für seinen Mix aus texanischem und ostdeutschem Blues.

Ohnehin gelingt es dem Blues-Sänger, jeden seiner Songs zu etwas Besonderem zu machen. Fast immer erzählt er eine kleine Geschichte die davon handelt, wie das jeweilige Lied entstanden ist. „Stranger in my own home town“ etwa handelt davon, dass Big Daddy seine Familie in North Carolina besucht und feststellen muss, dass er sich dort längst fremd fühlt - weil er wegen seiner vielen Konzerte so selten nach Hause kommt.

Zuschauer sind begeistert

Das Publikum liebt den Sänger aus den Südstaaten. Die Zuschauer steigen auf Stühle um Big Daddy Wilson zu sehen, bei einigen Songs klatscht der ganze Saal mit. Niemand will „Big Daddy“ gehen lassen - drei Zugaben spielen er und seine Band, bevor das Konzert nach über zwei Stunden zu Ende geht.

„Das ist Blues pur“, freut sich Jürgen Reinke, Organisator der internationalen Blueswoche. Die Blueswoche sei in diesem Jahr ein großer Erfolg, erzählt er. Denn auch die anderen Konzerte waren bisher gut besucht. „Viele haben sich sogar extra Urlaub genommen, um zu den Konzerten zu gehen“, sagt Reinke. Und das sei doch ein großes Kompliment.