Oberhausen. . Prostitution, Rockerbanden, Einbruchsserien – wohl keine Großstadt kann behaupten, damit nicht konfrontiert zu werden, auch nicht Oberhausen. Welche Möglichkeiten es gibt, die Stadt sicherer zu machen, darüber diskutierten Fachleute Montagabend beim dritten CDU-Werkstattgespräch.

Prostitution, Rockerbanden, Einbruchsserien – wohl keine Großstadt kann behaupten, damit nicht konfrontiert zu werden, auch nicht Oberhausen.

Welche Möglichkeiten es gibt, die Stadt sicherer zu machen, darüber diskutierten Montagabend beim dritten CDU-Werkstattgespräch Diane Jägers (CDU, Rechtsdezernentin der Stadt Dortmund), Wilfried Albishausen (Bund Deutscher Kriminalbeamter), Helga Tauch (Solwodi, Solidarität mit Frauen in Not) und Ralf Geese (Obermeister der Baugewerks-Innung Oberhausen). Ihre einmütige Antwort, die sie den gut 120 Gästen gaben: Stadt, Land und Justiz sind gefordert, zu handeln.

Für ein rigideres Vorgehen schon bei kleineren Delikten, plädierte CDU-Vorsitzender Wilhelm Hausmann, der den Abend moderierte. Eine stärkere, befristete Überwachung des öffentlichen Raums seitens der Polizei regte Jägers an. „Das schreckt erfolgreich ab“, lautet ihre Erfahrung.

Dortmund senkt Drogenkriminalität

Aber auch die Stadt-Politiker könnten was tun: So habe der Beschluss der Stadt Dortmund, die Prostitution generell zu verbieten, positive Auswirkungen. Die Beschaffungs- und Drogenkriminalität geht zurück.

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Zwar passe diese Sperrbezirkssatzung NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) nicht ins Konzept – „Sie sollte die rosarote Gutmenschenbrille mal absetzen“ (Jägers) – und auch vor den Verwaltungsgerichten sei noch nicht das letzte Wort gesprochen. Aber: „D ie Stadträte sollten die Kraft aufbringen, hier zu handeln und juristische Fantasie entwickeln.“

Stärkere Überwachung des Rotlicht-Milieus

Für eine stärkere Überwachung des Rotlicht-Milieus sprach sich der Kripo-Gewerkschafter Albishausen aus, ohne immer erst eine Razzia organisieren zu müssen. Zu lange habe man das Problem der Rocker unterschätzt. Ein Lob gab es für die Oberhausener Polizei, die bei Straftaten täterorientiert ermittle. Allerdings fehle es landesweit an Polizisten und die Ausbildung von Kriminalbeamten lasse sehr zu wünschen übrig.

Helga Tauch (Solwodi) forderte strengere Rotlicht-Regeln: Genehmigungspflicht für Bordellbetriebe und verpflichtende Gesundheitsuntersuchungen für Prostituierte wieder einführen. Zudem benötige man Sozialarbeiterinnen im Milieu und Präventionsangebote.

Obermeister Ralf Geese, dessen Betrieb lange von Diebesbanden heimgesucht wurde und der Zigtausende Euro in die Absicherung investierte, übte Kritik an der Arbeit der Oberhausener Polizei: Viele Ermittlungen seien eingestellt, Fingerabdrücke nur gelegentlich genommen worden.