Oberhausen. . Dem Oberhausener Nahverkehrsunternehmen entstand 2013 ein Schaden in Höhe von 600.000 Euro durch Fahrgäste, die ohne gültiges Ticket unterwegs waren. Als Reaktion setzt die Stoag seit Juli deutlich mehr Kontrolleure ein. Insbesondere in den Straßenbahnen werden jetzt mehr Schwarzfahrer erwischt.

Die Stoag hat mit einer steigenden Zahl von Schwarzfahrern zu kämpfen: Im vergangenen Jahr sind deutlich mehr Fahrgäste der städtischen Nahverkehrstochter ohne gültigen Fahrschein erwischt worden als noch 2012. Die Schwarzfahrerquote bei den Kontrollierten stieg von 1,34 Prozent auf nunmehr fast 2 Prozent.

Das Unternehmen rechnet von diesen Zahlen aus auf alle Fahrgäste hoch und geht daher von einem Schaden im sechsstelligen Bereich aus. „Durch Schwarzfahrer sind uns im vergangenen Jahr rund 600.000 Euro entgangen“, so Stoag-Sprecherin Sabine Müller. Mit schärferen Kontrollen will das Unternehmen gegensteuern.

Linie 112 als Schwerpunkt

Die Entwicklung der Schwarzfahrerquote verwundert das Nahverkehrsunternehmen sehr. Denn durch den kontrollierten Vordereinstieg, der im Juli 2010 eingeführt wurde, sollte den Schwarzfahrern eigentlich das Leben schwerer gemacht werden. „Wir sind davon ausgegangen, dass durch die Ticketkontrolle beim Einstieg weniger Fahrgäste ohne Fahrschein unterwegs sind“, so Müller.

In allen Bussen muss dem Fahrer beim Einstieg unaufgefordert ein Ticket vorgezeigt werden. Davon ausgenommen ist nur die Straßenbahnlinie 112, da der Einstieg durch mehrere Türen möglich ist und der Fahrer keinen Überblick hat. Doch nachdem die Schwarzfahrerquote im Jahr 2011 rückläufig war, stieg sie 2012 und nun auch im vergangenen Jahr wieder an.

Die Stoag hat darauf reagiert und setzt deshalb seit Juli deutlich mehr Kontrolleure ein. „Die Anzahl der Kontrollen hat sich in der Folge um 25 Prozent gesteigert“, berichtet Müller.

Schwerpunktkontrollen geplant

Gerade in der Straßenbahn wird besonders häufig kontrolliert. „Hier erwischen unsere Kontrolleure auch die meisten Schwarzfahrer.“

Auch in diesem Jahr soll es wieder in unregelmäßigen Abständen Schwerpunktkontrollen geben. „Dafür nehmen wir einen Bus für einige Minuten komplett aus dem Fahrbetrieb heraus und kontrollieren mit mehreren Mitarbeitern die Fahrgäste.“ Wer kein Ticket vorweisen und sich auch nicht ausweisen kann, wird dann direkt zur Personenkontrolle an die ebenfalls involvierte Polizei übergeben.

„Wer dreimal ohne Ticket erwischt wird, erhält von uns eine Anzeige“, so Müller. „Dann hilft es auch nicht, wenn man das erhöhte Beförderungsentgelt von 40 Euro bereitwillig auf der Stelle bezahlt.“ So solle verhindert werden, dass immer mehr Fahrgäste auf den Ticketkauf verzichten – in der Hoffnung, nur selten zur Kasse gebeten zu werden.