Oberhausen. . Stargast Andy Borg singt vor 850 Jecken in der gut gefüllten Luise-Albertz-Halle „Adios Amor“. Die Elferratsshow krönt bei der KG Weiß-Grün HOAG am Samstagabend viereinhalb Stunden Programm. Sogar für einen Rocker gibt es Jubel.
Oberhausen bekommt Besuch von einem Rocker – und allen gefällt das. So geschehen bei der Prunksitzung der KG Weiß-Grün HOAG in der mit 850 Gästen sehr gut gefüllten Luise-Albertz-Halle.
Vielleicht lag es daran, dass sich der Protagonist weder in Kutte noch mit schwerer Maschine unter die Narren mischte. „Manni, der Rocker“ ist einer der wohl verbal versiertesten Büttenredner, der momentan auf Helau-Tour geht.
Überall Scherzbold-Alarm
Beim viereinhalbstündigen Programm brachte der Düsseldorfer die Gäste auf Betriebstemperatur. Und siehe da: Das Leben eines Rockers ist mannigfaltig. „Meine Frau hat in der Zeitung eine Annonce gefunden: Raumpflegerin für den Raum Oberhausen gesucht. Jetzt frag ich mich: Wie soll die das schaffen?“
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Auch über die Sorgen der Freunde berichtet der „scherzende Rocker“ mit Wonne. „Neulich musste ein Freund aus Holland sein Wohnzimmer renovieren. Der Grund: Jemand ist ihm hinten draufgefahren.“ Das wirkte schon ein wenig wie ein Jungbrunnen auch auf ältere Semester. Manni, der Rocker fing an zu sinnieren: „Was ist das Schlimmste an der heutigen Jugend? Dass wir nicht mehr dazugehören!“ 20 Minuten generationsübergreifender Scherzbold-Alarm.
Flausen in Oberhausen
Zuvor hatten die 850 Jecken, die meisten kamen „in Gala“, schon die Mundart-Kapelle „Kuhl un de Gang“ und die Kindergarde der Gesellschaft mit einem niedlichen Gartenzwerg-Tanz bejubelt.
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Parodist Jörg Hammerschmidt zeigte seine vielen Gesichter. Er ließ Ex-Bundespräsident Christian Wulff rappen: „Ja, ich grins, über meinen Superzins!“ Und zeigte sich als Kanzlerin Angela Merkel mit der obligatorischen Finger-Raute samt Platthaar-Perücke und heruntergelassenen Mundwinkeln.
Ein Lied für den Koalitionspartner Sigmar Gabriel zog die große Bundespolitik in die schmunzelnde Stadthalle: „Sigmar, du machst Flausen, und ich bin in Oberhausen!“
Ein Orden für Borg
Danach, zünftig: Andy Borg, Moderator der volkstümlichen Kult-Sendung „Musikantenstadl“, erschien im grau-schillernden Jackett und mit einer Entschuldigung: „Schauens, i komme aus Wien. I koan nich anders sprichen!“
Der Stargast hatte leichtes Spiel. Fegte mit all seiner Erfahrung über die Bühnenbretter und bedankte sich bei der sechsköpfigen, übrigens hervorragend aufgelegten Siggi-Prokein-Band für ihre nette Begleitung.
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Bei seinem großen Hit „Adios Amor“ aus dem Jahr 1982 gab es kein „Halteverbot“. Manche Jecken kletterten sogar auf die Stühle. Sitzungspräsident Thomas Pralle konnte noch den Gesellschaftsorden verteilen: „Du hast den Saal verzaubert!“ Borg zeigte sich geschmeichelt: „Ich halte den Orden in Ehren!“