Oberhausen.

Stadt und Polizei reagieren auf die Tumulte und zahlreichen zerbrochenen Schnaps- und Bierflaschen beim großen Karnevalszug in der Innenstadt. Erstmals werden am jecken Sonntag Glasflaschen an einer Passage des Zuges nicht erlaubt. Das Verbot betrifft den Verlauf der Havenstein-straße zwischen Helmholtz- und Christian-Steger-Straße.

Sperren werden eingerichtet

In den vergangenen Jahren hatten auf dieser Strecke, insbesondere vor dem Elsa-Brändström-Gymnasium, zum Teil stark alkoholisierte Jugendliche auf ihre eigene Art den Zug gefeiert. Hier kam es auch zu vereinzelten Rangeleien.

Mehrere Karnevalsgesellschaften berichten von Kamelle und anderen Gegenständen, die an dieser Stelle immer wieder gezielt auf die Wagenbesatzung zurückgeworfen würden. Auch Teile der Wagenverkleidung, so die Vereine, müssten manchmal erneuert werden, da sich „Unverbesserliche“ daran zu schaffen machten.

Die zerbrochenen Flaschen und Gläser sorgten zudem für ein Verletzungsrisiko. Einige Personen mussten aufgrund von Schnittverletzung von den Sanitätern versorgt werden.

Spielregeln deutlich machen

„Es ist immer wieder schade, wenn einige den Sinn von Karneval nicht verstanden haben“, bedauert Heiner Dehorn, Präsident des Hauptausschusses Groß-Oberhausener Karneval die Vorfälle. „Viele feiern friedlich einen tollen Umzug, für einen kleinen Teil müssen wir rechtzeitig die Spielregeln deutlich machen.“ Mit dem Glasverbot soll die Lage vor dem „Elsa“ nun entschärft werden. „Das ist ein gutes Signal“, so Dehorn. „Wir haben gesehen, dass diese Maßnahme in Köln gefruchtet hat.“

Auch in Moers hatte die Stadt vor vier Jahren die Aktion „Kein Spaß mit Glas“ initiiert und ein entsprechendes Verbot von Flaschen und Gläsern verhängt.

Polizei und Stadt erarbeiten gemeinsam mit dem Veranstalter das Sicherheitskonzept. So soll das Glasverbot an Straßensperren kontrolliert werden. Zum Schutz von Minderjährigen sind zudem Jugendschutzkontrollen vorgesehen, um übermäßigen Alkoholgenuss zu verhindern.

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Besuch von der Polizei

Zehn Personen bekommen im Vorfeld der Züge in den nächsten Tagen Besuch von der Polizei: Hierbei handelt es sich um Störenfriede, die in den vergangenen Jahren unangenehm aufgefallen sind. Die sogenannten „Gefährderansprachen“ sollen für die Konsequenzen weiterer Vergehen sensibilisieren. Sechs Randalierer aus dem Vorjahr erhalten ein „Aufenthalts- und Betretungsverbot“. Die Polizei weist darauf hin, dass dies auch Personen droht, die im aktuellen Jahr auffallen.

Nicht so leicht entschärfen lässt sich indes die enge Wegführung vor dem „Elsa“: Durch die auf der Havensteinstraße vorhandene Verkehrsinsel müssen die Motto- und Motivwagen kurzzeitig näher an die Zugbesucher heranrücken. Hier wird noch an einer abschließenden Lösung gearbeitet.