Oberhausen. Ein wichtiger Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken für Kinder wird in Oberhausen knapp. Der Hersteller hat Lieferschweirigkeiten. Laut Sprecherin der örtlichen Kinderärzte besteht aber kein Grund zur Panik. Auffrischungsimpfungen könnten jedoch teils verschoben werden.
Ein wichtiger Impfstoff für Kinder wird derzeit auch in Oberhausen immer knapper: Das britische Pharmazieunternehmen GlaxoSmithKline (GSK), das den Vierfachwirkstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken herstellt, hat mit großen Lieferschwierigkeiten zu kämpfen – auch beim Einzelimpfstoff gegen Windpocken. Frühestens Ende April sei mit Nachschub zu rechnen, nachdem die letzte Charge aus Qualitätsgründen zurückgerufen werden musste. Dennoch müssen sich Oberhausener Eltern keine Sorgen machen, versichert Dr. Christa Langen, Sprecherin der örtlichen Kinderärzte. „Wer seine Tochter oder seinen Sohn jetzt in eine Praxis bringt, der wird auch behandelt.“
Noch seien ausreichend Impfdosen vorhanden, beruhigt Langen. „Wir sind über die Lieferschwierigkeiten seitens des Herstellers informiert. Was wir jetzt natürlich machen müssen, ist gut zu haushalten“, so die Kinderärztin. Das bedeutet etwa, dass im Zweifelsfall eine Auffrischung des Impfschutzes verschoben wird. „Es gibt einen gewissen Spielraum, den wir dann ausnützen können, wenn es darauf ankommt.“
Spielraum ausnutzen
Üblicherweise besteht die kombinierte Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken aus zwei Teilen. „Zuerst gibt es eine Grundimmunisierung“, so Langen. Sechs bis acht Wochen später erhält das Kind dann eine weitere Impfdosis. „Doch können wir diesen Zeitraum etwas weiter strecken. Auch zehn bis zwölf Wochen machen keinen feststellbaren Unterschied, was die Wirksamkeit des Impfschutzes anbelangt und sind absolut vertretbar.“
Impfempfehlung für Masern & Co.
Die Ständige Impfkommission (STIK) der Bundesrepublik Deutschland kommt zweimal im Jahr zusammen, um öffentliche Impfempfehlungen zu treffen. Mit dem aktuellen Stand sollen demnach Kinder ab dem elften Lebensmonat eine Grundimmunisierung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken erhalten.
Die Wirkstoffe sollen dazu in zwei Teilimpfungen verabreicht werden. Zuerst im 11. bis 14. Lebensmonat und anschließend im Zeitraum 15. bis 23. Lebensmonat. Bei Personen mit unklarem Impfstatus ist eine Masern-Impfung im Alter von 18 Jahren vorgesehen. Weitere Informationen auf www.rki.de.
In der kommenden Woche finden sich die Oberhausener Kinderärzte zu einem ihrer regelmäßig stattfindenden Treffen zusammen. „Dann wird es auch Thema sein, wie wir mit den Lieferproblemen umgehen. Aktuell besteht aus unserer Sicht jedoch kein Anlass für eine Panik.“
Dr. Stefan Derix, der Geschäftsführer der Apothekerkammer Nordrhein, will ebenfalls beruhigen: „Es kommt immer wieder vor, dass einzelne Chargen eines Impfstoffes ausfallen.“ Von einer flächendeckenden Knappheit kann er nicht berichten. „Jedoch kann es sein, dass bei einzelnen Apotheken der Impfstoff zur Neige geht.“